Index: head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.xml =================================================================== --- head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.xml (revision 47706) +++ head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.xml (revision 47707) @@ -1,1775 +1,1726 @@ Das X-Window-System MartinHeinenÜbersetzt von Übersicht Bei einer Installation von &os; mit bsdinstall wird nicht automatisch eine grafische Benutzeroberfläche installiert. Dieses Kapitel beschreibt die Installation und Konfiguration von &xorg;, das eine grafische Umgebung über das quelloffene X-Window-System zur Verfügung stellt. Weiterhin wird beschrieben, wie Sie eine Desktop-Umgebung oder einen Window Manager finden und installieren können. Benutzer die eine Installationsmethode bevorzugen, welche automatisch &xorg; konfiguriert und zudem die Auswahl eines Window Managers während der Installation anbietet, sollten sich die pcbsd.org Webseite ansehen. Weitere Informationen über Video-Hardware, die von &xorg; unterstützt wird, finden Sie auf der x.org Webseite. Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie Die Komponenten des X-Window-Systems und ihr Zusammenspiel kennen. Wissen, wie &xorg; installiert und konfiguriert wird. Wissen, wie verschiedene Window-Manager und Desktop-Umgebungen installiert und konfiguriert werden. Wissen, wie &truetype;-Schriftarten mit &xorg; benutzt werden. Wissen, wie Sie die grafische Anmeldung (XDM) einrichten. Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie Wissen, wie Sie Software Dritter, wie in beschrieben, installieren. Terminologie Obwohl es nicht nötig ist, alle Details der verschiedenen Komponenten des X Window Systems und deren Zusammenspiel zu kennen, kann es trotzdem nützlich sein die Grundlagen dieser Komponenten zu verstehen: X-Server X wurde von Anfang an netzwerktransparent entworfen und verwendet ein Client-Server-Modell. In diesem Modell läuft der X-Server auf dem Rechner, an dem die Tastatur, der Bildschirm und die Maus angeschlossen ist. Der Server ist für Dinge wie die Verwaltung des Bildschirms und die Verarbeitung von Tastatur- und Maus-Eingaben sowie anderer Ein- und Ausgabegeräte, wie beispielsweise ein Tablet oder ein Videoprojektor, verantwortlich. Dieses Modell verwirrt viele Leute, die erwarten, dass der X-Server der leistungsstarke Rechner im Maschinenraum und der X-Client ihr Arbeitsplatzrechner ist. X-Client Jede X-Anwendung, wie beispielsweise XTerm oder Firefox ist ein X-Client. Der Client sendet dem Server Nachrichten wie Zeichne an diesen Koordinaten ein Fenster und der Server sendet dem Client Nachrichten der Art Der Benutzer hat gerade den Ok-Knopf gedrückt. In kleinen Umgebungen laufen der X-Server und die X-Clients auf demselben Rechner. Es ist auch möglich, den X-Server auf einem weniger leistungsfähigen Rechner laufen zu lassen und die X-Anwendungen auf einem leistungsfähigeren Rechner zu betreiben. In diesem Fall kommunizieren der X-Server und die X-Clients über das Netzwerk. Window-Manager X schreibt nicht vor, wie Fenster auf dem Bildschirm auszusehen haben, wie sie mit der Maus zu verschieben sind, welche Tastenkombinationen benutzt werden sollen um zwischen den Fenstern zu wechseln, wie die Fensterrahmen aussehen, oder ob diese Schaltflächen zum schließen haben. Stattdessen gibt X die Verantwortung für all diese Sachen an eine separate Window-Manager Anwendung ab. Es stehen zahlreiche Window-Manager zur Verfügung. Jeder Window-Manager bietet ein anderes Erscheinungsbild: einige unterstützen virtuelle Bildschirme, andere erlauben Tastenkombinationen zur Verwaltung des Bildschirms. Einige besitzen eine Start Schaltfläche und in manchen lässt sich das Aussehen und Verhalten der Anwendung über Themes beliebig einstellen. Window-Manager stehen in der Kategorie x11-wm der Ports-Sammlung zur Verfügung. Jeder Window-Manager wird unterschiedlich konfiguriert. Einige erwarten eine manuell erstellte Konfigurationsdatei, während andere ein grafisches Werkzeug für die meisten Konfigurationsarbeiten anbieten. Desktop-Umgebungen KDE und GNOME werden als Desktop-Umgebungen bezeichnet, da sie eine ganze Reihe von Anwendungen für typische Desktop-Aufgaben enthalten. Dazu zählen beispielsweise Office-Pakete, Webbrowser und Spiele. Fokus Der Window-Manager ist für die Methode verantwortlich, mit der ein Fenster den Fokus bekommt. Jedes System, das Fenster verwendet muss entscheiden, wie ein Fenster aktiviert wird, damit es Eingaben empfangen kann. Das aktive Fenster sollte zudem sichtbar gekennzeichnet werden. Eine Methode wird click-to-focus genannt. Ein Fenster wird aktiv, wenn es mit der Maus angeklickt wird. Eine weitere Methode ist focus-follows-mouse. Hier hat liegt der Fokus auf dem Fenster, auf dem sich der Mauszeiger befindet. Wird der Mauszeiger in ein anderes Fenster bewegt, so erhält dieses Fenster den Fokus. Eine dritte Methode ist sloppy-focus. Hier wechselt der Fokus nur dann, wenn sich der Mauszeiger in ein neues Fenster bewegt und nicht, wenn er das aktive Fenster verlässt. Ist der Mauszeiger auf der Desktop Oberfläche, so bleibt der Fokus auf dem zuletzt verwendeten Fenster. Bei der Methode click-to-focus wird das aktive Fenster durch einen Mausklick festgelegt. Dabei kann das Fenster vor alle anderen Fenster gesetzt werden. Alle Eingaben werden dann, unabhängig von der Position des Mauszeigers, dem aktiven Fenster zugeordnet. Die verschiedenen Window-Manager unterstützen noch andere Methoden. Alle unterstützen jedoch click-to-focus und die meisten von ihnen auch die anderen Methoden. Lesen Sie die Dokumentation des Window-Managers um festzustellen, welche Methoden zur Verfügung stehen. Widgets Widget bezeichnet Objekte, die in irgendeiner Weise geklickt oder manipuliert werden können. Dazu gehören buttons (Schaltflächen), check buttons (Schaltfläche für Mehrfachauswahlen), radio buttions (Schaltfläche für Einfachauswahlen), Icons und Auswahllisten. Eine Widget-Sammlung ist eine Reihe von Widgets, die verwendet werden um grafische Anwendungen zu erstellen. Es gibt mehrere populäre Widget-Sammlungen, einschließlich Qt, das von KDE benutzt wird, und GTK+, das von GNOME benutzt wird. Als Folge dessen, haben Anwendungen einen bestimmten look and feel, je nachdem welche Widget-Sammlung benutzt wurde, um die Anwendung zu erstellen. <application>&xorg;</application> installieren &xorg; ist eine quelloffene Implementierung des X-Window-Systems und wird von der X.Org Foundation veröffentlicht. In &os; kann es als Paket oder Port installiert werden. Der Meta-Port für die komplette Distribution, welches den X-Server, Clients, Bibliotheken und Schriftarten enthält, befindet sich in x11/xorg. Eine minimale Distribution befindet sich in x11/xorg-minimal, mit separaten Ports für Dokumentation, Bibliotheken und Anwendungen. Die Beispiele in diesem Abschnitt benötigen die Installation der kompletten &xorg; Distribution. Die nachstehenden Kommandos bauen und installieren &xorg; aus der Ports-Sammlung: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/xorg &prompt.root; make install clean Der komplette Bau von &xorg; benötigt mindestens 4 GB freien Plattenplatz. Alternativ kann &xorg; direkt als Paket installiert werden: &prompt.root; pkg install xorg <application>&xorg;</application> konfigurieren &xorg; &xorg; In den meisten Fällen ist &xorg; selbstkonfigurierend. Für diejenigen, die ältere oder ungewöhnliche Hardware besitzen, kann es vor Beginn der Konfiguration hilfreich sein, einige Informationen zur Hardware zu sammeln. die Monitor-Synchronisationsfrequenzen den Grafikkarten-Chipsatz die Speichergröße der Grafikkarte horizontale Synchronisationsfrequenz horizontale Abtastrate horizontale Synchronisationsfrequenz Wiederholrate vertikale Synchronisationsfrequenz Wiederholrate vertikale Abtastrate Wiederholrate Bildschrimauflösung und Bildwiederholfrequenz werden durch die horizontale und vertikale Synchronisationsfrquenz des Monitors bestimmt. Fast alle Monitore unterstüzten die automatische Erkennung dieser Werte. Einige Monitore stellen keine Werte bereit, die Spezifikationen müssen aus dem Handbuch oder von der Hersteller-Webseite ermittelt werden. Der Chipsatz der Grafikkarte wird ebenfalls automatisch erkannt, um den richtigen Grafiktreiber zu bestimmen. Dennoch ist es für den Benutzer vorteilhaft, den installierten Chipsatz zu kennen, falls die automatische Erkennung nicht die gewünschten Ergebnisse liefert. Die Größe des Grafikspeichers bestimmt die maximale Auflösung und Farbtiefe, die angezeigt werden kann. Vorsichtsmaßnahmen Die Fähigkeit, eine optimale Auflösung zu konfigurieren, hängt von der Video-Hardware und dem vorhandenen Treiber ab. Zur Zeit werden folgende Treiber unterstützt: NVIDIA: verschiedene NVIDIA Treiber sind in der Kategorie x11 der &os; Ports-Sammlung enthalten. Installieren Sie den Treiber, der zu dem Modell der NVIDIA Hardware passt. Intel: seit &os; 9.1 wird 3D-Beschleunigung auf den meisten Intel-Grafikkarten unterstützt, einschließlich IronLake, SandyBridge und IvyBridge. Aufgrund der aktuellen KMS-Implementierung ist es jedoch nicht möglich, zwischen der grafischen Konsole und einer virtuellen Konsole mittles Strg+Alt+F# zu wechseln. ATI/Radeon: solange &os; die Arbeiten an TTM noch nicht abgeschlossen hat, wird die 3D-Beschleunigung nicht funktionieren. Diese Karten müssen mit dem 2D-Treiber konfiguriert werden, und wenn das nicht funktioniert, mit dem Vesa-Treiber. Optimus: derzeit gibt es keine Unterstützung zum Umschalten zwischen den angebotenen Grafikkarten. Optimus Implementierungen variieren und &os; ist nicht in der Lage, alle Versionen der Hardware zu betreiben. Einige Computer bieten jedoch eine BIOS-Option, um eine der beiden Grafikkarten zu deaktivieren oder den diskreten Modus einzuschalten. <application>&xorg;</application> konfigurieren &xorg; verwendet HAL, um Tastaturen und Mäuse automatisch zu erkennen. Die Ports sysutils/hal und devel/dbus werden als Abhängigkeiten von x11/xorg installiert, müssen aber durch die folgenden Einträge in /etc/rc.conf aktiviert werden: hald_enable="YES" dbus_enable="YES" Starten Sie die Dienste, bevor Sie mit der Konfiguration von &xorg; fortfahren: &prompt.root; service hald start &prompt.root; service dbus start Sobald diese Dienste gestartet sind, prüfen Sie ob &xorg; sich automatisch konfigurieren lässt: &prompt.root; Xorg -configure Dies wird eine Datei mit dem Namen /root/xorg.conf.new erstellen, welche versucht, die passenden Treiber für die erkannte Hardware zu laden. Prüfen Sie als nächstes, ob die automatisch generierte Konfigurationsdatei mit der Grafik-Hardware verwendet werden kann, indem Sie folgendes eingeben: &prompt.root; Xorg -config xorg.conf.new -retro Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen, war die Konfiguration erfolgreich. Beenden Sie den Test, indem Sie auf die virtuelle Konsole wechseln, die Sie verwendet haben, um den Test zu starten, durch gleichzeitiges drücken von Ctrl Alt Fn (F1 für die erste virtuelle Konsole) und drücken anschliessend Ctrl C . Die Tastenkombination Ctrl Alt Backspace kann verwendet werden, um &xorg; zu beenden. Um diese zu aktivieren, fügen geben Sie entweder den folgenden Befehl von einem X-Terminalemulator ein: &prompt.user; setxkbmap -option terminate:ctrl_alt_bksp oder erstellen Sie eine Tastaturkonfigurationsdatei für hald, x11-input.fdi genannt, und legen Sie diese im Verzeichnis /usr/local/etc/hal/fdi/policy ab. Diese Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten: <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> <deviceinfo version="0.2"> <device> <match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"> <merge key="input.x11_XkbOptions" type="string">terminate:ctrl_alt_bksp</merge> </match> </device> </deviceinfo> Sie müssen anschliessend ihren Computer neu starten, um hald zu zwingen, diese Datei einzulesen. Die folgende Zeile muss ebenfalls zu xorg.conf.new hinzugefügt werden, entweder in den Abschnitt ServerLayout oder ServerFlags: Option "DontZap" "off" Wenn der Test nicht erfolgreich ist, fahren Sie mit fort. Sobald der Test erfolgreich ist, kopieren Sie die Konfigurationsdatei nach /etc/X11/xorg.conf: &prompt.root; cp xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf Desktop-Umgebungen wie GNOME, KDE oder Xfce stellen grafische Werkzeuge bereit, um Parameter wie Video-Auflösung einzustellen. Wenn die Standard-Konfiguration funktioniert, fahren Sie mit fort. Dort finden Sie Beispiele, wie eine Desktop-Umgebung installiert wird. Schriftarten in <application>&xorg;</application> benutzen Type 1 Schriftarten Die Schriftarten, die mit &xorg; ausgeliefert werden, eignen sich ganz und gar nicht für Desktop-Publishing-Anwendungen. Große Schriftarten zeigen bei Präsentationen deutliche Treppenstufen und kleine Schriftarten sind fast unleserlich. Es gibt allerdings mehrere hochwertige Type 1 Schriftarten (&postscript;), die mit &xorg; benutzt werden können. Beispielsweise enthalten die URW-Schriftarten (x11-fonts/urwfonts) hochwertige Versionen gängiger Type 1 Schriftarten (unter anderem Times Roman, Helvetica, Palatino). Die Sammlung Freefonts (x11-fonts/freefonts) enthält viele weitere Schriftarten, doch sind diese für den Einsatz in Grafikprogrammen wie Gimp gedacht und nicht für den alltäglichen Gebrauch. Weiterhin kann &xorg; mit einem Minimum an Aufwand konfiguriert werden, damit &truetype;-Schriftarten benutzt werden können. Mehr dazu erfahren Sie in der Manualpage - &man.X.7; und im Abschnitt &truetype; Schriftarten. + &man.X.7; und im . Die Type 1 Schriftarten lassen sich aus der Ports-Sammlung wie folgt installieren: &prompt.root; cd /usr/ports/x11-fonts/urwfonts &prompt.root; make install clean Analog lassen sich Freefont und andere Sammlungen installieren. Damit der X-Server diese Schriftarten erkennt, fügen Sie eine entsprechende Zeile in die Konfigurationsdatei des X-Servers (/etc/X11/xorg.conf) hinzu: FontPath "/usr/local/lib/X11/fonts/URW/" Alternativ kann in der X-Sitzung das folgende Kommando abgesetzt werden: &prompt.user; xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/URW &prompt.user; xset fp rehash Jetzt kennt der X-Server die neuen Schriftarten, jedoch nur bis zu Ende der Sitzung. Soll die Änderung dauerhaft sein, müssen die Befehle in ~/.xinitrc eingetragen werden, wenn X mittels startx gestartet wird, beziehungsweise in ~/.xsession, wenn ein grafischer Login-Manager, wie XDM verwendet wird. Eine dritte Möglichkeit besteht darin, /usr/local/etc/fonts/local.conf zu - verwenden. Lesen Sie dazu den Abschnitt Anti-aliasing. + verwenden, was im demonstriert + wird. &truetype;-Schriftarten TrueType Schriftarten Schriftarten TrueType &xorg; besitzt eine eingebaute Unterstützung zur Darstellung von &truetype;-Schriftarten. Hierzu existieren zwei verschiedene Module, die diese Funktionalität aktivieren können. In diesem Beispiel wird das Freetype-Modul benutzt, da es besser mit anderen Werkzeugen, die &truetype;-Schriftarten darstellen, übereinstimmt. Um das Freetype-Modul zu aktivieren, muss die folgende Zeile zum Abschnitt "Module" in /etc/X11/xorg.conf hinzugefügt werden. Load "freetype" Erstellen Sie ein Verzeichnis für die &truetype;-Schriftarten (beispielsweise /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType) und kopieren Sie alle Schriftarten dorthin. Beachten Sie, dass die Schriftarten für &xorg; im &unix;/&ms-dos;/&windows;-Format vorliegen müssen und nicht direkt von einem &macintosh; übernommen werden können. Sobald die Dateien in das Verzeichnis kopiert wurden, verwenden Sie ttmkfdir um eine fonts.dir-Datei zu erstellen, damit X weiß, dass diese neuen Dateien installiert wurden. ttmkfdir ist in der &os; Ports-Sammlung unter x11-fonts/ttmkfdir verfügbar. &prompt.root; cd /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType &prompt.root; ttmkfdir -o fonts.dir Geben Sie dem System das &truetype;-Verzeichnis, wie im - Abschnitt Type 1 Schriftarten - beschrieben, bekannt: + beschrieben, bekannt: &prompt.root; xset fp+ /usr/local/lib/X11/fonts/TrueType &prompt.root; xset fp rehash Oder fügen Sie eine FontPath-Zeile in xorg.conf ein. Das war's. Jetzt sollten Gimp, Apache OpenOffice und alle anderen X-Anwendungen die &truetype;-Schritarten erkennen. Extrem kleine Schriftarten (Webseiten, die mit hoher Auflösung betrachtet werden) und sehr große Schriftarten (in &staroffice;) werden jetzt viel besser aussehen. Anti-aliasing Anti-aliasing Schriftarten Anti-aliasing Alle Schriftarten in &xorg;, die in den Verzeichnissen /usr/local/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ gefunden werden, werden automatisch für Anti-aliasing an Anwendungen zur Verfügung gestellt, die Xft beherrschen. Die meisten aktuellen Anwendungen beherrschen Xft, dazu gehören auch KDE, GNOME und Firefox. In der Datei /usr/local/etc/fonts/local.conf werden die Schriftarten, die mit dem Anti-aliasing-Verfahren benutzt werden sollen und die Eigenschaften des Verfahrens festgelegt. In diesem Abschnitt wird nur die grundlegende Konfiguration von Xft beschrieben. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Hilfeseite &man.fonts-conf.5;. XML Die Datei local.conf ist ein XML-Dokument. Achten Sie beim Editieren der Datei daher auf die richtige Groß- und Kleinschreibung und darauf, dass alle Tags geschlossen sind. Die Datei beginnt mit der üblichen XML-Deklaration gefolgt von einer DOCTYPE-Definition und dem <fontconfig>-Tag: <?xml version="1.0"?> <!DOCTYPE fontconfig SYSTEM "fonts.dtd"> <fontconfig> Wie vorher erwähnt, stehen schon alle Schriftarten in /usr/local/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ für Anwendungen, die Xft unterstützen, zur Verfügung. Wenn Sie ein Verzeichnis außerhalb dieser beiden Bäume benutzen wollen, fügen Sie eine Zeile wie die nachstehende zu /usr/local/etc/fonts/local.conf hinzu: <dir>/path/to/my/fonts</dir> Wenn Sie neue Schriftarten hinzugefügt haben, müssen Sie den Schriftarten-Cache neu aufbauen: &prompt.root; fc-cache -f Das Anti-aliasing-Verfahren zeichnet Ränder leicht unscharf, dadurch werden kleine Schriften besser lesbar und der Treppenstufen-Effekt bei wird großen Schriften vermieden. Auf normale Schriftgrößen sollte das Verfahren aber nicht angewendet werden, da dies die Augen zu sehr anstrengt. Um kleinere Schriftgrößen als 14 Punkt von dem Verfahren auszuschließen, fügen Sie in local.conf die nachstehenden Zeilen ein: <match target="font"> <test name="size" compare="less"> <double>14</double> </test> <edit name="antialias" mode="assign"> <bool>false</bool> </edit> </match> <match target="font"> <test name="pixelsize" compare="less" qual="any"> <double>14</double> </test> <edit mode="assign" name="antialias"> <bool>false</bool> </edit> </match> Schriftarten Abstände Das Anti-aliasing-Verfahren kann die Abstände einiger Fixschriften falsch darstellen, dies fällt besonders unter KDE auf. Sie können das Problem umgehen, indem Sie die Abstände dieser Schriften auf den Wert 100 festsetzen. Fügen Sie die nachstehenden Zeilen hinzu: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>fixed</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match> <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>console</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match> Damit werden die Namen der gebräuchlichen Fixschriften auf "mono" abgebildet. Für diese Schriften setzen Sie dann den Abstand fest: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>mono</string> </test> <edit name="spacing" mode="assign"> <int>100</int> </edit> </match> Bestimmte Schriftarten, wie Helvetica, können Probleme mit dem Anti-Aliasing-Verfahren verursachen. In der Regel erscheinen diese Schriftarten dann vertikal halbiert. Im schlimmsten Fall stürzen Anwendungen als Folge davon ab. Sie vermeiden dies, indem Sie betroffene Schriftarten in local.conf von dem Verfahren ausnehmen: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>Helvetica</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>sans-serif</string> </edit> </match> Wenn Sie local.conf editiert haben, stellen Sie bitte sicher, dass die Datei mit dem Tag </fontconfig> endet. Ist das nicht der Fall, werden die Änderungen nicht berücksichtigt. Benutzer können eigene Einstellungen in der Datei ~/.fonts.conf vornehmen. Achten Sie auch hier auf die richtige XML-Syntax. LCD Schriftarten auf einem LCD Mit einem LCD können Sie sub-pixel sampling anstelle von Anti-aliasing einsetzen. Dieses Verfahren behandelt die horizontal getrennten Rot-, Grün- und Blau-Komponenten eines Pixels gesondert und verbessert damit (teilweise sehr wirksam) die horizontale Auflösung. Die nachstehende Zeile in local.conf aktiviert diese Funktion: <match target="font"> <test qual="all" name="rgba"> <const>unknown</const> </test> <edit name="rgba" mode="assign"> <const>rgb</const> </edit> </match> Abhängig von der Art Ihres Bildschirms müssen Sie anstelle von rgb eines der folgenden verwenden: bgr, vrgb oder vbgr. Experimentieren Sie und vergleichen, was besser aussieht. Der X-Display-Manager Einführung X-Display-Manager Der X-Display-Manager (XDM), eine optionale Komponente des X-Window-Systems, verwaltet Sitzungen. Er kann mit vielen Komponenten, wie minimal ausgestatteten X-Terminals, Arbeitsplatz-Rechnern und leistungsfähigen Netzwerkservern, nutzbringend eingesetzt werden. Da das X-Window-System netzwerktransparent ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, X-Clients und X-Server auf unterschiedlichen Rechnern im Netz laufen zu lassen. XDM stellt eine grafische Anmeldemaske zur Verfügung, in der Sie den Rechner, auf dem eine Sitzung laufen soll, auswählen können und in der Sie die nötigen Autorisierungs-Informationen, wie Benutzername und Passwort, eingeben können. Die Funktion des X-Display-Managers lässt sich mit der von &man.getty.8; (siehe ) vergleichen. Er meldet den Benutzer am ausgesuchten System an, startet ein Programm (meist einen Window-Manager) und wartet darauf, dass dieses Programm beendet wird, das heißt der Benutzer die Sitzung beendet hat. Nachdem die Sitzung beendet ist, zeigt XDM den grafischen Anmeldebildschirm für den nächsten Benutzer an. XDM einrichten Um XDM verwenden zu können, installieren Sie den Port x11/xdm (dieser wird standardmässig nicht in aktuellen &xorg;-Versionen mitinstalliert). Der XDM-Dæmon befindet sich dann in /usr/local/bin/xdm und kann jederzeit von root gestartet werden. Er verwaltet dann den X-Bildschirm des lokalen Rechners. XDM lässt sich bequem mit einem Eintrag in /etc/ttys (siehe ) bei jedem Start des Rechners aktivieren. In /etc/ttys sollte schon der nachstehende Eintrag vorhanden sein: ttyv8 "/usr/local/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure In der Voreinstellung ist dieser Eintrag nicht aktiv. Um den Eintrag zu aktivieren, ändern Sie den Wert in Feld 5 von off zu on und starten Sie &man.init.8; entsprechend der Anleitung in neu. Das erste Feld gibt den Namen des Terminals an, auf dem das Programm läuft. Im Beispiel wird ttyv8 verwendet, das heißt XDM läuft auf dem neunten virtuellen Terminal. XDM konfigurieren Das Verhalten und Aussehen von XDM steuern Sie mit Konfigurationsdateien, die im Verzeichnis /usr/local/lib/X11/xdm stehen. Üblicherweise finden Sie dort die folgenden Dateien vor: Datei Beschreibung Xaccess Regelsatz, der zur Autorisierung von Clients benutzt wird. Xresources Vorgabewerte für X-Ressourcen. Xservers Liste mit lokalen und entfernten Bildschirmen, die verwaltet werden. Xsession Vorgabe für das Startskript der Sitzung. Xsetup_* Skript, das dazu dient, Anwendungen vor der Anmeldung zu starten. xdm-config Konfiguration für alle auf der Maschine verwalteten Bildschirme. xdm-errors Fehlermeldungen des Servers. xdm-pid Die Prozess-ID des gerade laufenden XDM-Prozesses. Im Verzeichnis /usr/local/lib/X11/xdm befinden sich auch noch Skripten und Programme, die zum Einrichten der XDM-Oberfläche dienen. Der Zweck dieser Dateien und der Umgang mit ihnen wird in der Hilfeseite &man.xdm.1; erklärt. Wir gehen im Folgenden nur kurz auf ein paar der Dateien ein. Die vorgegebene Einstellung zeigt ein rechteckiges Anmeldefenster, in dem der Rechnername in großer Schrift steht. Darunter befinden sich die Eingabeaufforderungen Login: und Password:. Mit dieser Maske können Sie anfangen, wenn Sie das Erscheinungsbild von XDM verändern wollen. Xaccess Verbindungen zu XDM werden über das X Display Manager Connection Protocol (XDMCP) hergestellt. XDMCP-Verbindungen von entfernten Maschinen werden über den Regelsatz in Xaccess kontrolliert. Diese Datei wird allerdings ignoriert, wenn in xdm-config keine Verbindungen entfernter Maschinen erlaubt sind (dies ist auch die Voreinstellung). Xresources In dieser Datei kann das Erscheinungsbild der Bildschirmauswahl und der Anmeldemasken festgelegt werden. Das Format entspricht den Dateien im Verzeichnis app-defaults, die in der Dokumentation von &xorg; beschrieben sind. Xservers Diese Datei enthält eine Liste entfernter Maschinen, die in der Bildschirmauswahl angeboten werden. Xsession Dieses Skript wird vom XDM aufgerufen, nachdem sich ein Benutzer erfolgreich angemeldet hat. Üblicherweise besitzt jeder Benutzer eine angepasste Version dieses Skripts in ~/.xsession, das dann anstelle von Xsession ausgeführt wird. Xsetup_* Diese Skripten werden automatisch ausgeführt bevor die Bildschirmauswahl oder die Anmeldemasken angezeigt werden. Für jeden lokalen Bildschirm gibt es ein Skript, dessen Namen aus Xsetup_ gefolgt von der Bildschirmnummer gebildet wird (zum Beispiel Xsetup_0). Normalerweise werden damit ein oder zwei Programme, wie xconsole, im Hintergrund gestartet. xdm-config Diese Datei enthält Einstellungen, die für jeden verwalteten Bildschirm zutreffen. Das Format entspricht dem der Dateien aus app-defaults. xdm-errors Die Ausgaben jedes X-Servers, den XDM versucht zu starten, werden in dieser Datei gesammelt. Wenn ein von XDM verwalteter Bildschirm aus unbekannten Gründen hängen bleibt, sollten Sie in dieser Datei nach Fehlermeldungen suchen. Für jede Sitzung werden die Meldungen auch in die Datei ~/.xsession-errors des Benutzers geschrieben. Einrichten eines Bildschirm-Servers auf dem Netzwerk Damit sich Clients mit dem Bildschirm-Server verbinden können, muss der Zugriffsregelsatz editiert und der Listener aktiviert werden. Die Vorgabewerte sind sehr restriktiv eingestellt. Damit XDM Verbindungen annimmt, kommentieren Sie eine Zeile in der xdm-config Datei aus: ! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests ! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm DisplayManager.requestPort: 0 Starten Sie danach XDM neu. Beachten Sie, dass Kommentare in den Ressourcen-Konfigurationsdateien mit einem ! anstelle des sonst üblichen Zeichens # beginnen. Wenn Sie strengere Zugriffskontrollen einrichten wollen, sehen Sie sich die Beispiele in Xaccess und die Hilfeseite &man.xdm.1; an. XDM ersetzen Es gibt mehrere Anwendungen, die XDM ersetzen können, zum Beispiel KDM, der Teil von KDE ist und später in diesem Kapitel besprochen wird. KDM ist ansprechender gestaltet und bietet neben einigen Schnörkeln die Möglichkeit, den zu verwendenden Window-Manager bei der Anmeldung auszuwählen. - Grafische Oberflächen + + Grafische Oberflächen + - Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene grafische - Oberflächen, die es für X unter FreeBSD gibt. Eine - Oberfläche (desktop environment) - kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin zu kompletten - Anwendungen wie KDE oder - GNOME sein. + Dieser Abschnitt beschreibt die Installation der drei + beliebtesten grafischen Oberflächen unter &os;. Eine + Oberfläche kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin + zu kompletten Anwendungen sein. Mehr als einhundert grafische + Oberflächen stehen in der Kategorie x11-wm + der Ports-Sammlung zur Verfügung. GNOME - - Über GNOME - GNOME - GNOME ist eine benutzerfreundliche - Oberfläche, mit der Rechner leicht benutzt und konfiguriert - werden können. GNOME besitzt + GNOME ist eine + benutzerfreundliche Oberfläche. Es besitzt eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die Statusinformationen anzeigen kann. Programme und Daten können auf der Oberfläche abgelegt werden und Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung. Es gibt Konventionen, die es Anwendungen leicht machen, zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild - garantieren. Benutzer anderer Betriebssysteme oder anderer - Arbeitsumgebungen sollten mit der leistungsfähigen - grafischen Oberfläche von GNOME - sehr gut zurechtkommen. Auf der Webseite - FreeBSD GNOME - Project finden Sie weitere Informationen über - GNOME auf FreeBSD. Zusätzlich finden Sie dort - umfassende FAQs zur Installation, Konfiguration und zum - Betrieb von GNOME. - + garantieren. Weitere Informationen zu + GNOME unter &os; finden Sie unter + http://www.FreeBSD.org/gnome. + Die Webseite enthält zusätzliche Informationen über die + Installation, Konfiguration und Verwaltung von + GNOME unter &os;. - - GNOME installieren + Diese grafische Oberfläche kann als Paket installiert + werden: - Am einfachsten installieren Sie GNOME - als Paket oder über die Ports-Sammlung. - - Um das GNOME-Paket zu - installieren, geben Sie folgendes ein: - &prompt.root; pkg install gnome2 - Wenn Sie den Quellcode von GNOME - übersetzen wollen, benutzen Sie die Ports-Sammlung: + Um GNOME stattdessen aus der + Ports-Sammlung zu übersetzen: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/gnome2 &prompt.root; make install clean - Damit GNOME korrekt funktioniert, - muss das /proc-Dateisystem - eingehängt sein. Fügen Sie daher die folgende Zeile - in /etc/fstab ein, damit &man.procfs.5; + Damit GNOME korrekt + funktioniert, muss das + /proc-Dateisystem eingehängt sein. + Fügen Sie daher die folgende Zeile in + /etc/fstab ein, damit &man.procfs.5; beim Systemstart automatisch eingehängt wird: proc /proc procfs rw 0 0 - Nachdem GNOME installiert ist, - muss der X-Server GNOME anstelle eines - Window-Managers starten. + Nachdem GNOME installiert + ist, weisen Sie &xorg; an, + GNOME zu starten. Der einfachste + Weg, dies zu tun, ist über den GNOME Display Manager + GDM, der als Teil des + GNOME-Desktops installiert wird. + Um GDM zu aktivieren, fügen Sie + folgende Zeile in /etc/rc.conf + ein: - Der einfachste Weg, GNOME zu - starten, ist GDM, der GNOME Display - Manager. GDM wird zwar als Teil des - GNOME-Desktops installiert, ist aber - in der Voreinstellung deaktiviert. Um - GDM zu aktivieren, fügen Sie - folgende Zeile in /etc/rc.conf ein: - gdm_enable="YES" - Nach einem Systemneustart wird - GDM ab sofort automatisch - gestartet. - In der Regel ist es ratsam, alle - GNOME-Dienste beim Start von - GDM zu aktivieren. Um dies zu - erreichen, fügen Sie die folgende Zeile in + GNOME-Dienste zu starten. + Um dies zu erreichen, fügen Sie die folgende Zeile in /etc/rc.conf ein: gnome_enable="YES" - GNOME kann auch von der - Kommandozeile gestartet werden, wenn Sie eine entsprechend - konfigurierte .xinitrc in Ihrem - Heimatverzeichnis besitzen. Existiert eine solche Version, - ersetzen Sie den Aufruf des Window-Managers durch - /usr/local/bin/gnome-session. Wenn - .xinitrc nicht gesondert angepasst wurde, - reicht es, den nachstehenden Befehl abzusetzen: + GDM wird nun automatisch + gestartet, wenn das System hochfährt. + GNOME kann alternativ auch + von der Kommandozeile gestartet werden, wenn eine + entsprechend konfigurierte ~/.xinitrc + vorliegt. Existiert diese Datei bereits, ersetzen Sie den + Aufruf des Window-Managers durch + /usr/local/bin/gnome-session. + Wenn .xinitrc nicht existiert, + erstellen Sie die Datei mit folgendem Befehl: + &prompt.user; echo "/usr/local/bin/gnome-session" > ~/.xinitrc - Rufen Sie danach startx auf, um die - GNOME Oberfläche zu starten. + Eine dritte Methode ist, XDM + als Display-Manager zu verwenden. In diesem Fall erstellen + Sie eine ausführbare ~/.xsession: - - Wenn Sie einen älteren Display-Manager wie - XDM verwenden, müssen Sie - anders vorgehen. Legen Sie eine ausführbare - .xsession an, die das Kommando - zum Start von GNOME enthält. - Ersetzen Sie dazu den Start des Window-Managers durch - /usr/local/bin/gnome-session: - &prompt.user; echo "#!/bin/sh" > ~/.xsession &prompt.user; echo "/usr/local/bin/gnome-session" >> ~/.xsession &prompt.user; chmod +x ~/.xsession - - - Sie können den Display-Manager auch so konfigurieren, - dass der Window-Manager beim Anmelden gewählt werden kann. Im - Abschnitt Details zu KDE - wird das für KDM, den - Display-Manager von KDE - erklärt. - KDE - - Über KDE - KDE + KDE ist eine moderne, leicht zu benutzende Oberfläche, die unter anderem Folgendes bietet: eine schöne und moderne Oberfläche, eine Oberfläche, die völlig netzwerktransparent ist, ein integriertes Hilfesystem, das bequem und konsistent Hilfestellungen bezüglich der Bedienung der KDE-Oberfläche und ihrer Anwendungen gibt, ein konstantes Erscheinungsbild (look and feel) aller KDE-Anwendungen, einheitliche Menüs, Werkzeugleisten, Tastenkombinationen und Farbschemata, Internationalisierung: KDE ist in mehr als 55 Sprachen erhältlich, durch Dialoge gesteuerte zentrale Konfiguration der Oberfläche, viele nützliche KDE-Anwendungen. In KDE ist mit Konqueror auch ein Webbrowser enthalten, der sich durchaus mit anderen Webbrowsern auf &unix;-Systemen messen kann. Weitere Informationen über KDE erhalten Sie auf den KDE-Webseiten. Auf der Webseite KDE/FreeBSD Initiative finden Sie weitere FreeBSD-spezifische Informationen über KDE. - - - KDE installieren - Am einfachsten installieren Sie KDE, wie jede andere grafische Oberfläche auch, als Paket oder über die Ports-Sammlung. Um KDE4 zu installieren, geben Sie folgendes ein: &prompt.root; pkg install x11/kde4 Um KDE aus dem Quellcode zu übersetzen, geben Sie folgendes ein: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/kde4 &prompt.root; make install clean Wird der Port erstmalig installiert, wird ein Menü zur Auswahl von Optionen angezeigt. Es wird empfohlen, die Standardoptionen zu übernehmen. KDE 4 ist eine große Anwendung, die sogar auf schnellen Computern einige Zeit zum kompilieren benötigt. Nachdem KDE installiert ist, muss der X-Server KDE anstelle eines Window-Managers starten. Legen Sie dazu die Datei .xinitrc an: &prompt.user; echo "exec /usr/local/kde4/bin/startkde" > ~/.xinitrc Wenn das X-Window-System danach mit startx gestartet wird, erscheint die KDE-Oberfläche. Wird ein Display-Manager wie XDM benutzt, muss .xsession angepasst werden. Eine Anleitung für KDM folgt gleich in diesem Kapitel. - - - - Details zu KDE - Wenn KDE erst einmal installiert ist, erschließen sich die meisten Sachen durch das Hilfesystem oder durch Ausprobieren. Benutzer von Windows oder &macos; werden sich sehr schnell zurecht finden. Die beste Referenz für KDE ist die Online-Dokumentation. KDE besitzt einen eigenen Webbrowser, sehr viele nützliche Anwendungen und ausführliche Dokumentation. Der Rest dieses Abschnitts beschäftigt sich daher mit Dingen, die schlecht durch einfaches Ausprobieren erlernbar sind. Der KDE-Display-Manager KDE Display-Manager Der Administrator eines Mehrbenutzersystems will den Benutzern vielleicht eine grafische Anmeldung wie mit XDM ermöglichen. KDE besitzt mit KDM einen alternativen Display-Manager, der schöner aussieht und auch über mehr Optionen verfügt. Insbesondere können sich die Benutzer die Oberfläche für die Sitzung (beispielsweise KDE oder GNOME) aussuchen. KDE 4 benötigt ein eingehängtes &man.procfs.5; Dateisystem, sowie folgende Zeile in /etc/rc.conf: kdm4_enable="YES" Xfce - - Über Xfce Xfce ist eine grafische Oberfläche, die auf den GTK+-Bibliotheken, die auch von GNOME benutzt werden, beruht. Die Oberfläche ist allerdings weniger aufwändig und für diejenigen gedacht, die eine schlichte und effiziente Oberfläche wollen, die dennoch einfach zu benutzen und zu konfigurieren ist. Die Oberfläche sieht ähnlich wie CDE aus, das in kommerziellen &unix; Systemen verwendet wird. Einige Merkmale von Xfce sind: eine schlichte einfach zu benutzende Oberfläche, vollständig mit Mausoperationen konfigurierbar, Unterstützung von drag and drop, ähnliche Hauptleiste wie CDE, die Menüs enthält und über die Anwendungen gestartet werden können, integrierter Window-Manager, Datei-Manager und Sound-Manager, GNOME-compliance-Modul, mit Themes anpassbar (da GTK+ benutzt wird), schnell, leicht und effizient: ideal für ältere oder langsamere Maschinen oder Maschinen mit wenig Speicher. Weitere Information über Xfce erhalten Sie auf der Xfce-Webseite. - - - Xfce installieren - Um Xfce zu installieren, geben Sie folgendes ein: &prompt.root; pkg install xfce Mit der Ports-Sammlung können Sie auch den Quellcode übersetzen: &prompt.root; cd /usr/ports/x11-wm/xfce4 &prompt.root; make install clean Damit beim nächsten Start des X-Servers Xfce benutzt wird, setzen Sie das folgende Kommando ab: &prompt.user; echo "/usr/local/bin/startxfce4" > ~/.xinitrc - Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie die - Datei .xsession, wie im GNOME Abschnitt beschrieben. + Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie + die Datei .xsession, wie im beschrieben. Verwenden Sie jetzt allerdings das Kommando /usr/local/bin/startxfce4. Sie können - auch den Display-Manager wie im kdm Abschnitt beschrieben, so + auch den Display-Manager wie im beschrieben so konfigurieren, dass die Oberfläche für die Sitzung ausgewählt werden kann. - Fehlersuche Wenn die Maus nicht funktioniert, prüfen Sie zuerst, ob die Maus konfiguriert wurde. Lesen Sie im &os;-Installationskapitel. In neueren Versionen von &xorg; werden die InputDevice-Abschnitte in xorg.conf ignoriert, um stattdessen die automatisch erkannten Geräte zu verwenden. Um das alte Verhalten wiederherzustellen, fügen Sie folgende Zeile zum Abschnitt ServerLayout oder ServerFlags dieser Datei hinzu: Option "AutoAddDevices" "false" Wie zuvor erwähnt, wird standardmäßig der hald-Dienst automatisch die Tastatur erkennen. Es kann jedoch passieren, dass das Tastaturlayout oder das Modell nicht korrekt erkannt wird. Grafische Oberflächen wie GNOME, KDE oder Xfce stellen Werkzeuge für die Konfiguration der Tastatur bereit. Es ist allerdings auch möglich, die Tastatureigenschaften direkt zu setzen, entweder mit Hilfe von &man.setxkbmap.1; oder mit einer Konfigurationsregel von hald. Wenn Sie zum Beispiel eine PC 102-Tasten Tastatur mit französischem Layout verwenden möchten, müssen sie eine Tastaturkonfigurationsdatei x11-input.fdi für hald im Verzeichnis /usr/local/etc/hal/fdi/policy anlegen. Diese Datei sollte die folgenden Zeilen enthalten: <?xml version="1.0" encoding="iso-8859-1"?> <deviceinfo version="0.2"> <device> <match key="info.capabilities" contains="input.keyboard"> <merge key="input.x11_options.XkbModel" type="string">pc102</merge> <merge key="input.x11_options.XkbLayout" type="string">fr</merge> </match> </device> </deviceinfo> Wenn diese Datei bereits existiert, kopieren Sie nur die Zeilen in die Datei, welche die Tastaturkonfiguration betreffen. Sie müssen Ihren Computer neu starten, um hald zu zwingen, diese Datei einzulesen. Es ist auch möglich, die gleiche Konfiguration von einem X-Terminal oder einem Skript über den folgenden Befehl heraus zu tätigen: &prompt.user; setxkbmap -model pc102 -layout fr Die Datei /usr/local/share/X11/xkb/rules/base.lst enthält die zur Verfügung stehenden Tastatur- und Layoutoptionen. &xorg; anpassen Die Konfigurationsdatei xorg.conf.new kann nun an bestimmte Bedürfnisse angepasst werden. Öffnen Sie die Datei in einem Editor, wie &man.emacs.1; oder &man.ee.1;. Falls der Monitor ein älteres oder ungewöhnliches Modell ist und keine automatische Erkennung unterstützt, können die Synchronisationsfrequenzen im Abschnitt "Monitor" der xorg.conf.new eingetragen werden. Section "Monitor" Identifier "Monitor0" VendorName "Monitor Vendor" ModelName "Monitor Model" HorizSync 30-107 VertRefresh 48-120 EndSection Die meisten Monitore unterstützen die automatische Erkennung der Synchronisationsfrequenzen, so dass eine manuelle Eingabe der Werte nicht erforderlich ist. Für die wenigen Monitore, die keine automatische Erkennung unterstützen, sollten nur die vom Hersteller zur Verfügung gestellten Werte eingegeben werden, um einen möglichen Schaden zu vermeiden. X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS, Energy Star) für Monitore. Mit &man.xset.1; können die Zeitlimits für die DPMS-Modi standby, suspend, off vorgeben, oder zwingend aktiviert werden. Die DPMS-Funktionen können mit der folgenden Zeile im Abschnitt "Monitor" aktiviert werden: Option "DPMS" xorg.conf Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen sie im Abschnitt "Screen" ein: Section "Screen" Identifier "Screen0" Device "Card0" Monitor "Monitor0" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Viewport 0 0 Depth 24 Modes "1024x768" EndSubSection EndSection Mit DefaultDepth wird die standardmäßige Farbtiefe angegeben. Mit der Option von &man.Xorg.1; lässt sich die vorgegebene Farbtiefe überschreiben. Modes gibt die Auflösung für die angegebene Farbtiefe an. Die Farbtiefe im Beispiel beträgt 24 Bits pro Pixel, die zugehörige Auflösung ist 1024x768 Pixel. Beachten Sie, dass in der Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi der Grafikkarte angegeben werden können. Sichern Sie die Konfigurationsdatei. Testen Sie anschließend die Konfiguration, wie oben beschrieben. Bei der Fehlersuche stehen Ihnen die Protokolldateien von &xorg; zur Verfügung. Die Protokolle enthalten Informationen über alle Geräte, die mit dem &xorg;-Server verbunden ist. Die Namen der &xorg;-Protkolldateien haben das Format /var/log/Xorg.0.log. Der exakte Name der Datei variiert dabei von Xorg.0.log bis Xorg.8.log, und so weiter. Wenn alles funktioniert, installieren Sie die Datei an einen Ort, an dem &man.Xorg.1; sie finden kann. Typischerweise ist dies /etc/X11/xorg.conf oder /usr/local/etc/X11/xorg.conf. &prompt.root; cp xorg.conf.new /etc/X11/xorg.conf Damit ist die Konfiguration von &xorg; abgeschlossesn. &xorg; kann nun mit dem Programm &man.startx.1; gestartet werden. Alternativ kann der &xorg;-Server auch mithilfe von &man.xdm.1; gestartet werden. Konfiguration des &intel; <literal>i810</literal> Graphics Chipsets Intel i810 Graphic Chipset Der &intel; i810-Chipset benötigt den Treiber agpgart, die AGP-Schnittstelle für &xorg;. Die Manualpage für den Treiber &man.agp.4; enthält weitere Informationen. Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch konfiguriert werden. Beachten Sie, dass der Treiber &man.agp.4; nicht nachträglich in einen laufenden Kernel geladen werden kann. Er muss entweder fest im Kernel eingebunden sein, oder beim Systemstart über /boot/loader.conf geladen werden. Einen Widescreen-Monitor einsetzen Widescreen-Monitor, Konfiguration Dieser Abschnitt geht über die normalen Konfigurationsarbeiten hinaus und setzt ein wenig Vorwissen voraus. Selbst wenn die Standardwerkzeuge zur X-Konfiguration bei diesen Geräten nicht zum Erfolg führen, gibt es in den Protokolldateien genug Informationen, mit denen Sie letztlich doch einen funktionierenden X-Server konfigurieren können. Alles, was Sie dazu benötigen, ist ein Texteditor. Aktuelle Widescreen-Formate (wie WSXGA, WSXGA+, WUXGA, WXGA, WXGA+, und andere mehr) unterstützen Seitenverhältnisse wie 16:10 oder 10:9, die unter X Probleme verursachen können. Bei einem Seitenverhältnis von 16:10 sind beispielsweise folgende Auflösungen möglich: 2560x1600 1920x1200 1680x1050 1440x900 1280x800 Irgendwann wird die Konfiguration vereinfacht werden, dass nur noch die Auflösung als Mode in Section "Screen" eingtragen wird, so wie hier: Section "Screen" Identifier "Screen 0" Device "Card 0" Monitor "Monitor0" Default Depth 24 SubSection "Display" ViewPort 0 0 Depth 24 Modes "1680x1050" EndSubSection EndSection &xorg; ist intelligent genug, um die Informationen zu den Auflösungen über I2C/DDC zu beziehen, und weiß daher, welche Auflösungen und Frequenzen der Widescreen-Monitor unterstützt. Wenn diese ModeLines in den Treiberdateien nicht vorhanden sind, kann es sein, dass Sie &xorg; beim Finden der korrekten Werte unterstützen müssen. Dazu extrahieren Sie die benötigten Informationen aus /var/log/Xorg.0.log und erzeugen daraus eine funktionierende ModeLine. Suchen Sie nach Zeilen ähnlich den folgenden: (II) MGA(0): Supported additional Video Mode: (II) MGA(0): clock: 146.2 MHz Image Size: 433 x 271 mm (II) MGA(0): h_active: 1680 h_sync: 1784 h_sync_end 1960 h_blank_end 2240 h_border: 0 (II) MGA(0): v_active: 1050 v_sync: 1053 v_sync_end 1059 v_blanking: 1089 v_border: 0 (II) MGA(0): Ranges: V min: 48 V max: 85 Hz, H min: 30 H max: 94 kHz, PixClock max 170 MHz Diese Informationen werden auch als EDID-Informationen bezeichnet. Um daraus eine funktionierende ModeLine zu erzeugen, müssen lediglich die Zahlen in die korrekte Reihenfolge gebracht werden: ModeLine <name> <clock> <4 horiz. timings> <4 vert. timings> Die korrekte ModeLine in Section "Monitor" würde für dieses Beispiel folgendermaßen aussehen: Section "Monitor" Identifier "Monitor1" VendorName "Bigname" ModelName "BestModel" ModeLine "1680x1050" 146.2 1680 1784 1960 2240 1050 1053 1059 1089 Option "DPMS" EndSection Nachdem diese Äderungen durchgeführt sind, sollte X auch auf Ihrem neuen Widescreen-Monitor starten.