Index: head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/ports/chapter.xml =================================================================== --- head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/ports/chapter.xml (revision 47374) +++ head/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/ports/chapter.xml (revision 47375) @@ -1,1677 +1,1757 @@ Installieren von Anwendungen: Pakete und Ports UwePierauÜbersetzt von Übersicht Ports Pakete FreeBSD enthält sehr viele Systemwerkzeuge, die Teil des Basissystems sind. Allerdings sind Sie früher oder später auf Software Dritter angewiesen, damit Sie bestimmte Arbeiten durchführen können. Um diese Software zu installieren, stellt FreeBSD zwei sich ergänzende Methoden zur Verfügung: Die Ports-Sammlung (zur Installation aus dem Quellcode) sowie Pakete (auch als Packages bezeichnet, zur Installation von vorkompilierten binären Softwarepaketen). Sie können beide Methoden benutzen, um Ihre Lieblingsanwendungen von lokalen Medien oder über das Netzwerk zu installieren. Dieses Kapitel behandelt die folgenden Themen: Die Installation binärer Softwarepakete. Der Bau Software Dritter aus dem Quellcode mithilfe der Ports-Sammlung. Wie zuvor installierte Pakete oder Ports entfernt werden. Wie Sie die Voreinstellungen der Ports-Sammlung überschreiben. Die Suche nach geeigneter Software. Wie Sie Ihre Anwendungen aktualisieren. Installation von Software Wenn Sie schon einmal ein &unix; System benutzt haben, werden Sie wissen, dass zusätzliche Software meist wie folgt installiert wird: Download der Software, die als Quelltext oder im Binärformat vorliegen kann. Auspacken der Software, die typischerweise ein mit &man.compress.1;, &man.gzip.1; oder &man.bzip2.1; komprimiertes Tar-Archiv enthält. Durchsuchen der Dokumentation, die sich meist in Dateien wie INSTALL, README oder mehreren Dateien im Verzeichnis doc/ befindet, nach Anweisungen, wie die Software zu installieren ist. Kompilieren der Software wenn sie als Quelltext vorliegt. Dazu müssen Sie vielleicht das Makefile anpassen, oder configure laufen lassen, oder andere Arbeiten durchführen. Testen und installieren der Software. Das beschreibt aber nur den optimalen Fall. Wenn Sie Software installieren, die nicht speziell für FreeBSD geschrieben wurde, müssen Sie vielleicht sogar den Quelltext anpassen, damit die Software funktioniert. Wenn Sie unbedingt wollen, können Sie mit FreeBSD Software nach der althergebrachten Methode installieren. Mit Paketen oder Ports bietet Ihnen FreeBSD allerdings zwei Methoden an, die Ihnen sehr viel Zeit sparen können. Zurzeit werden über &os.numports; Anwendungen Dritter über diese Methoden zur Verfügung gestellt. Das FreeBSD-Paket einer Anwendung besteht aus einer einzigen Datei, die Sie sich herunterladen müssen. Das Paket enthält schon übersetzte Kommandos der Anwendung, sowie zusätzliche Konfigurationsdateien oder Dokumentation. Zur Handhabung der Pakete stellt FreeBSD-Kommandos wie &man.pkg.add.1;, &man.pkg.delete.1; oder &man.pkg.info.1; zur Verfügung. Mit diesem System können neue Anwendungen mit einem Kommando, pkg_add, installiert werden. Der FreeBSD-Port einer Anwendung ist eine Sammlung von Dateien, die das Kompilieren der Quelltexte einer Anwendung automatisieren. Die Dateien eines Ports führen für Sie alle oben aufgeführten Schritte zum Installieren einer Anwendung durch. Mit einigen wenigen Kommandos wird der Quellcode der Anwendung automatisch heruntergeladen, ausgepackt, gepatcht, übersetzt und installiert. Tatsächlich kann das Portsystem auch dazu benutzt werden, Pakete zu generieren, die Sie mit den gleich beschriebenen Kommandos, wie pkg_add, manipulieren können. Pakete und Ports beachten Abhängigkeiten zwischen Anwendungen. Angenommen, Sie wollen eine Anwendung installieren, die von einer Bibliothek abhängt und die Anwendung wie die Bibliothek sind als Paket oder Port für FreeBSD verfügbar. Wenn Sie pkg_add oder das Portsystem benutzen, um die Anwendung zu installieren, werden Sie bemerken, dass die Bibliothek zuerst installiert wird, wenn sie nicht schon vorher installiert war. Sie werden sich fragen, warum FreeBSD-Pakete und -Ports unterstützt, wo doch beide Methoden fast gleiches leisten. Beide Methoden haben ihre Stärken und welche Sie einsetzen, hängt letztlich von Ihren Vorlieben ab. Vorteile von Paketen Das komprimierte Paket einer Anwendung ist normalerweise kleiner als das komprimierte Archiv der Quelltexte. Pakete müssen nicht mehr kompiliert werden. Dies ist ein Vorteil, wenn Sie große Pakete, wie Mozilla, KDE oder GNOME auf langsamen Maschinen installieren. Wenn Sie Pakete verwenden, brauchen Sie nicht zu verstehen, wie Sie Software unter FreeBSD kompilieren. Vorteile von Ports Da die Pakete auf möglichst vielen System laufen sollen, werden Optionen beim Übersetzen zurückhaltend gesetzt. Wenn Sie eine Anwendung über die Ports installieren, können Sie die Angabe der Optionen optimieren. Zum Beispiel können Sie spezifischen Code für Pentium 4 oder Athlon Prozessoren erzeugen. Die Eigenschaften einiger Anwendungen werden über Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens festgelegt. Apache kann zum Beispiel über viele eingebaute Optionen konfiguriert werden. Wenn Sie das Portsystem benutzen, können Sie die Vorgaben für die Optionen überschreiben. Für einige Fälle existieren verschiedene Pakete einer Anwendung, die beim Übersetzen unterschiedlich konfiguriert wurden. Für Ghostscript gibt es ein ghostscript-Paket und ein ghostscript-nox11-Paket, die sich durch die X11 Unterstützung unterscheiden. Diese grobe Unterscheidung ist mit dem Paketsystem möglich, wird aber schnell unhandlich, wenn eine Anwendung mehr als ein oder zwei Optionen zum Zeitpunkt des Übersetzens besitzt. Die Lizenzbestimmungen mancher Software verbietet ein Verbreiten in binärer Form. Diese Software muss als Quelltext ausgeliefert werden. Einige Leute trauen binären Distributionen nicht. Wenn Sie den Quelltext besitzen, können Sie sich diesen (zumindest theoretisch) durchlesen und nach möglichen Problemen durchsuchen. Wenn Sie eigene Anpassungen besitzen, benötigen Sie den Quelltext, um diese anzuwenden. Manch einer besitzt gerne den Quelltext, um ihn zu lesen, wenn es einmal langweilig ist, ihn zu hacken, oder sich einfach ein paar Sachen abzugucken (natürlich nur, wenn es die Lizenzbestimmungen erlauben). Wenn Sie über aktualisierte Ports informiert sein wollen, lesen Sie bitte die Mailinglisten &a.ports; und &a.ports-bugs;. Bevor Sie eine Anwendung installieren, sollten Sie auf der Seite http://vuxml.FreeBSD.org/ über mögliche Sicherheitsprobleme mit der Anwendung informieren. Die Anwendung ports-mgmt/portaudit prüft automatisch alle installierten Anwendungen auf bekannte Sicherheitslöcher. Vor dem Bau eines Ports findet ebenfalls eine Prüfung statt. Installierte Pakete prüfen Sie mit dem Kommando portaudit -F -a. Der Rest dieses Kapitels beschreibt, wie Sie Software Dritter mit Paketen oder Ports auf einem FreeBSD-System installieren und verwalten. Suchen einer Anwendung Bevor Sie eine Anwendung installieren, müssen Sie deren Art und Namen kennen. Die Anzahl der nach FreeBSD portierten Anwendungen steigt ständig. Zum Glück gibt es einige Wege, die richtige zu finden. Eine aktuelle Liste verfügbarer Anwendungen, die sich auch durchsuchen lässt, finden Sie unter http://www.FreeBSD.org/ports/. Die Anwendungen sind in Kategorien unterteilt und Sie können sich alle Anwendungen einer Kategorie anzeigen lassen. Wenn Sie den Namen der Anwendung kennen, können Sie natürlich auch direkt nach dem Namen suchen. FreshPorts FreshPorts, das von Dan Langille gepflegt wird, erreichen Sie unter http://www.FreshPorts.org/. FreshPorts verfolgt Änderungen an Anwendungen aus den Ports. Mit FreshPorts können Sie ein oder mehrere Ports beobachten und sich eine E-Mail schicken lassen, wenn ein Port aktualisiert wird. Freecode Wenn Sie den Namen einer Anwendung nicht kennen, versuchen Sie eine Webseite wie Freecode.com, um eine passende Anwendung zu finden. Schauen Sie dann auf der FreeBSD-Webseite nach, ob die Anwendung schon portiert wurde. Wenn Sie den Portnamen kennen und nur nach der Kategorie suchen wollen, verwenden Sie das Kommando &man.whereis.1;. Geben Sie einfach whereis Datei ein. Datei ist der Name des Programms, das Sie suchen: &prompt.root; whereis lsof lsof: /usr/ports/sysutils/lsof Damit haben wir herausgefunden, dass sich lsof, ein Systemwerkzeug, im Verzeichnis /usr/ports/sysutils/lsof befindet. Auch mit einem einfachen &man.echo.1;-Befehl können Sie herausfinden, wo Sie einen bestimmten Port finden. Dazu ein Beispiel: &prompt.root; echo /usr/ports/*/*lsof* /usr/ports/sysutils/lsof Beachten Sie aber, dass dieser Befehl auch alle Dateien im Verzeichnis /usr/ports/distfiles findet, auf die der angegebene Suchbegriff passt. Ein weiterer Weg, einen bestimmten Port zu finden, ist es, die eingebaute Suchfunktion der Ports-Sammlung zu benutzen. Dazu muss Ihr Arbeitsverzeichnis /usr/ports sein. In diesem Verzeichnis rufen Sie make search name=Anwendungsname auf, wobei Anwendungsname der Name der gesuchten Anwendung ist. Wenn Sie zum Beispiel nach lsof suchen: &prompt.root; cd /usr/ports &prompt.root; make search name=lsof Port: lsof-4.56.4 Path: /usr/ports/sysutils/lsof Info: Lists information about open files (similar to fstat(1)) Maint: obrien@FreeBSD.org Index: sysutils B-deps: R-deps: Der Teil der Ausgabe der Sie interessiert ist die Zeile, die mit Path: beginnt, weil sie Ihnen sagt, wo der Port zu finden ist. Die anderen Informationen werden zum Installieren des Ports nicht direkt benötigt, Sie brauchen sich darum jetzt nicht weiter zu kümmern. Erweiterte Suchen führen Sie mit dem Kommando make search key=Text aus. Damit werden Portnamen, Kommentare, Beschreibungen und Abhängigkeiten nach Text durchsucht. Dies kann sehr nützlich sein, wenn Sie den Namen des Programms, nach dem Sie suchen, nicht kennen. In beiden Fällen wird Groß- und Kleinschreibung bei der Suche ignoriert. Die Suche nach LSOF wird dieselben Ergebnisse wie die Suche nach lsof liefern. Benutzen des Paketsystems ChernLeeBeigesteuert von Es gibt viele unterschiedliche Werkzeuge um Pakete in FreeBSD zu verwalten: Auf einem laufenden System kann sysinstall benutzt werden, um Pakete zu installieren, zu löschen und verfügbare und installierte anzuzeigen. Weitere Informationen finden Sie unter . Die Paketverwaltungswerkzeuge der Kommandozeile sind die Themen von diesem Kapitel. Installieren eines Pakets Pakete installieren pkg_add Mit &man.pkg.add.1; können Sie ein FreeBSD-Paket von einer lokalen Datei oder über das Netzwerk installieren. Download vor Installation eines Pakets &prompt.root; ftp -a ftp2.FreeBSD.org Connected to ftp2.FreeBSD.org. 220 ftp2.FreeBSD.org FTP server (Version 6.00LS) ready. 331 Guest login ok, send your email address as password. 230- 230- This machine is in Vienna, VA, USA, hosted by Verio. 230- Questions? E-mail freebsd@vienna.verio.net. 230- 230- 230 Guest login ok, access restrictions apply. Remote system type is UNIX. Using binary mode to transfer files. ftp> cd /pub/FreeBSD/ports/packages/sysutils/ 250 CWD command successful. ftp> get lsof-4.56.4.tgz local: lsof-4.56.4.tgz remote: lsof-4.56.4.tgz 200 PORT command successful. 150 Opening BINARY mode data connection for 'lsof-4.56.4.tgz' (92375 bytes). 100% |**************************************************| 92375 00:00 ETA 226 Transfer complete. 92375 bytes received in 5.60 seconds (16.11 KB/s) ftp> exit &prompt.root; pkg_add lsof-4.56.4.tgz Wenn Sie die Pakete nicht lokal vorliegen haben (zum Beispiel auf den FreeBSD-CD-ROMs), ist es wahrscheinlich einfacher den Schalter von &man.pkg.add.1; zu verwenden. Das Werkzeug bestimmt dann automatisch das nötige Objektformat und die richtige Version des Pakets, lädt dieses dann von einem FTP-Server und installiert das Paket. pkg_add &prompt.root; pkg_add -r lsof Das obige Beispiel würde ohne weitere Interaktion das richtige Paket herunterladen und installieren. Pakete werden vom &os;-Hauptserver heruntergeladen. Wenn Sie anderen Server verwenden möchten, geben Sie den Server in der Umgebungsvariablen PACKAGESITE an. Die Dateien werden mit &man.fetch.3;, das Umgebungsvariablen wie FTP_PASSIVE_MODE, FTP_PROXY und FTP_PASSWORD berücksichtigt, heruntergeladen. Wenn Sie durch eine Firewall geschützt werden, müssen Sie vielleicht eine oder mehrere dieser Umgebungsvariablen setzen oder einen FTP oder HTTP Proxy verwenden. Eine Liste der unterstützten Umgebungsvariablen finden Sie in &man.fetch.3;. Beachten Sie, dass im obigen Beispiel lsof anstelle von lsof-4.56.4 verwendet wird. Wenn Sie &man.pkg.add.1; zum Herunterladen eines Pakets verwenden, darf die Versionsnummer des Pakets nicht angegeben werden, da automatisch die neuste Version der Anwendung geholt wird. Unter &os.current; oder &os.stable; holt &man.pkg.add.1; die neuste Version einer Anwendung, unter einer Release holt &man.pkg.add.1; die Version der Anwendung, die im Release enthalten ist. Sie können dies ändern, indem Sie die Umgebungsvariable PACKAGESITE überschreiben. Wenn Sie bespielsweise &os; 8.1-RELEASE installiert haben, versucht &man.pkg.add.1; in der Voreinstellung die Pakete von ftp://ftp.freebsd.org/pub/FreeBSD/ports/i386/packages-8.1-release/Latest/ zu laden. Wollen Sie &man.pkg.add.1; dazu zwingen, nur &os; 8-STABLE-Pakete herunterzuladen, setzen Sie die Umgebungsvariable PACKAGESITE auf ftp://ftp.freebsd.org/pub/FreeBSD/ports/i386/packages-8-stable/Latest/. Pakete werden im .tgz- und .tbz-Format ausgeliefert. Sie finden Sie unter ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/packages/ oder auf der FreeBSD-CD-ROM-Distribution. Jede CD der FreeBSD Distribution (oder des PowerPaks) enthält Pakete im Verzeichnis /packages. Die Struktur des Paketbaums entspricht dem /usr/ports Baum. Jede Kategorie besitzt ein eigenes Verzeichnis und alle Pakete befinden sich im Verzeichnis All. Die Verzeichnisstruktur des Paketbaums ist ein Abbild der Ports, da beide Systeme eng zusammenarbeiten. Verwalten von Paketen Pakete verwalten &man.pkg.info.1; zeigt alle installierten Pakete und deren Beschreibung an. pkg_info &prompt.root; pkg_info cvsup-16.1 A general network file distribution system optimized for CV docbook-1.2 Meta-port for the different versions of the DocBook DTD ... &man.pkg.version.1; vergleicht die Version installierter Pakete mit der Version aus der Ports-Sammlung. pkg_version &prompt.root; pkg_version cvsup = docbook = ... Die Symbole in der zweiten Spalte zeigen das Alter des Pakets im Vergleich zu der lokalen Version aus der Ports-Sammlung an. Symbol Bedeutung = Die Version des installierten Paketes stimmt mit der Version aus der lokalen Ports-Sammlung überein. < Die installierte Version ist älter als die der verfügbaren Version aus der Ports-Sammlung. > Die installierte Version ist neuer als die aus der Ports-Sammlung (Eventuell ist die lokale Ports-Sammlung veraltet). ? Das installierte Paket konnte in der Ports-Sammlung nicht gefunden werden. Das kann dadurch hervorgerufen werden, dass ein installierter Port aus der Ports-Sammlung entfernt wurde oder einen neuen Namen erhalten hat. * In der Ports-Sammlung befinden sich mehrere Versionen der Anwendung. ! Das installierte Paket ist zwar im Index enthalten, aus irgendeinem Grund war pkg_version aber dennoch nicht in der Lage, die Versionsnummer des installierten Pakets mit der Versionsnummer des entsprechenden Eintrags im Index zu vergleichen. Entfernen eines Pakets pkg_delete Pakete entfernen Um ein zuvor installiertes Paket zu entfernen, benutzen Sie das Werkzeug &man.pkg.delete.1;. &prompt.root; pkg_delete xchat-1.7.1 Beachten Sie, dass &man.pkg.delete.1; die vollständige Bezeichnung des Pakets benötigt (also Paketname und Versionsnummer). Die Eingabe von xchat (anstelle von xchat-1.7.1) ist daher nicht ausreichend. Zwar können Sie die Versionsnummer eines installierten Pakets mit &man.pkg.version.1; herausfinden, es ist aber auch möglich, ein Paket zu deinstallieren, ohne die exakte Versionsnummer zu kennen, wenn Sie Wildcards einsetzen: &prompt.root; pkg_delete xchat\* In diesem Beispiel werden alle Pakete gelöscht, deren Name mit xchat beginnt. Verschiedenes Informationen über alle installierte Pakete werden in /var/db/pkg abgelegt. Das Verzeichnis enthält Dateien, in denen sich die Beschreibungen der Pakete und Listen von Dateien, die zu einem Paket gehören, befinden. Benutzen der Ports-Sammlung Die folgenden Abschnitte stellen die grundlegenden Anweisungen vor, um Anwendungen aus der Ports-Sammlung auf Ihren Rechner zu installieren oder zu löschen. &man.ports.7; enthält eine Auflistung aller verfügbaren make-Targets und Umgebungsvariablen. + + Ende 2012 hat das &os; Ports-Projekt eine Migration des + Versionskontrollsystems von CVS auf Subversion durchgeführt. + Infolgedessen werden sich diese Anweisungen zukünftig + verändern. Der bevorzugte Mechanismus für die allgemeine + Verwendung von Ports ist Portsnap. + Benutzer, die lokale Anpassungen der Ports vornehmen müssen, + werden es wahrscheinlich bevorzugen, Subversion direkt zu + verwenden. Der CVS-Service wurde am 28. Februar 2013 + eingestellt. Von einer weiteren Verwendung dieses Dienstes + wird abgeraten. + + Installation der Ports-Sammlung - Bevor Sie einen Port installieren können, müssen Sie - zuerst die Ports-Sammlung installieren, die aus Makefiles, Patches - und Beschreibungen besteht. Die Ports-Sammlung wird - für gewöhnlich unter /usr/ports - installiert. + Die Ports-Sammlung ist eine Reihe von Makefiles, Patches + und Beschreibungen, die unter /usr/ports + gespeichert sind. Diese Dateien werden für den Bau und die + Installation von Anwendungen unter &os; verwendet. Die + folgenden Anweisungen zeigen verschiedene Methoden zur + Installation der Ports-Sammlung, falls diese nicht schon + während der Installation von &os; installiert wurden. - Bei der FreeBSD-Installation hatten Sie in - sysinstall die Möglichkeit, die - Ports-Sammlung zu installieren. Wenn Sie die Sammlung damals nicht - installiert haben, können Sie das mit den folgenden - Anweisungen nachholen: + + Installation mit Portsnap + Portsnap ist ein schnelles + und benutzerfreundliches Werkzeug zur Installation der + Ports-Sammlung und die bevorzugte Wahl für die meisten + Benutzer. Eine detaillierte Beschreibung zu + Portsnap finden Sie in Portsnap: ein Werkzeug + zur Aktualisierung der Ports-Sammlung. + + + Laden Sie einen komprimierten Snapshot der + Ports-Sammlung in + /var/db/portsnap. + + &prompt.root; portsnap fetch + + + + Wenn Sie Portsnap das erste + Mal verwenden, müssen Sie den Snapshot nach + /usr/ports extrahieren: + + &prompt.root; portsnap extract + + Nachdem der erste Einsatz von + Portsnap abeschlossen ist, kann + /usr/ports wie folgt aktualisiert + werden: + + &prompt.root; portsnap update + + + - Installieren mit <application>CVSup</application> + Installation mit Subversion + Wird mehr Kontrolle über die Ports-Sammlung benötigt + (beispielsweise für der Pflege lokaler Änderungen), + kann Subversion benutzt werden, + um die Ports-Sammlung zu laden. Lesen Sie the + Subversion Primer für eine detaillierte + Beschreibung von + Subversion. + + + Subversion muss installiert + sein, bevor damit die Ports-Sammlung geladen werden kann. + Ist eine lokale Kopie der Ports-Sammlung bereits + vorhanden, installieren Sie + Subversion wie folgt: + + &prompt.root; cd /usr/ports/devel/subversion +&prompt.root; make install clean + + Ist keine lokale Kopie der Ports-Sammlung vorhanden, + kann Subversion als Paket + installiert werden: + + &prompt.root; pkg_add -r subversion + + Wird pkgng für die + Verwaltung von Paketen benutzt, kann + Subversion darüber installiert + werden: + + &prompt.root; pkg install subversion + + + + Laden Sie eine Kopie der Ports-Sammlung. Verwenden + Sie anstatt svn.FreeBSD.org einen + Subversion + Mirror in Ihrer Nähe. Committer sollten zuvor den + Subversion + Primer lesen, um sicherzustellen, dass das richtige + Protokoll gewählt wird. + + &prompt.root; svn checkout +svn://svn.FreeBSD.org/ports/head/usr/ports + + + + Nach dem erstmaligen + checkout mit + Subversion kann + /usr/ports wie folgt aktualisiert + werden: + + &prompt.root; svn update /usr/ports + + + + + Installation mit + <application>CVSup</application> + + + Die Synchronisation der Ports-Sammlung mittels CVSup + ist im Rahmen der Migration zu Subversion als veraltet + angesehen. Obwohl diese Methode weiterhin unterstützt + wird, wird der Dienst ab dem 28. Februar 2013 + abgeschaltet. + + Dies ist eine schnelle Methode, um die Ports-Sammlung zu installieren und zu aktualisieren. CVSup wird im Abschnitt Benutzen von CVSup des Handbuchs beschrieben. Die im Basissystem enthaltene Variante des CVSup-Protokolls heißt csup. Achten Sie darauf, dass das Verzeichnis /usr/ports leer ist, bevor Sie csup das erste Mal ausführen! Haben Sie die Ports-Sammlung zuvor schon aus einer anderen Quelle installiert, wird csup bereits aus dem Repository entfernte Patches nicht aus der lokalen Kopie der Ports-Sammlung löschen. Rufen Sie csup auf: &prompt.root; csup -L 2 -h cvsup.FreeBSD.org /usr/share/examples/cvsup/ports-supfile Ersetzen Sie cvsup.FreeBSD.org durch einen CVSup-Server in Ihrer Nähe. Eine vollständige Liste der CVSup-Spiegel finden Sie im Abschnitt CVSup-Server des Handbuchs. Sie sollten sich eine an Ihre Bedürfnisse angepasste ports-supfile erstellen, um so beispielsweise zu vermeiden, dass Sie bei jedem Aufruf von CVSup wieder die Parameterliste übergeben müssen. Dazu kopieren Sie zuerst als root die Datei /usr/share/examples/cvsup/ports-supfile nach /root oder in Ihr Heimatverzeichnis. Danach müssen Sie die Datei ports-supfile anpassen. Dazu ersetzen Sie cvsup.FreeBSD.org durch einen CVSup-Server in Ihrer Nähe. Eine vollständige Liste der CVSup-Spiegel finden Sie im Abschnitt CVSup-Server des Handbuchs. Nun können Sie csup mit folgender Syntax starten: &prompt.root; csup -L 2 /root/ports-supfile Mit &man.csup.1; können Sie später auch die Ports-Sammlung aktualisieren. Die installierten Ports werden mit diesem Kommando allerdings nicht aktualisiert. - - - - - Installieren mit Portsnap - - Bei Portsnap handelt es sich - um ein alternatives System zur Distribution der Ports-Sammlung. - Eine detaillierte Beschreibung von - Portsnap finden Sie im Abschnitt - Portsnap: Ein Werkzeug - zur Aktualisierung der Ports-Sammlung des Handbuchs. - - - Laden Sie einen komprimierten Snapshot der Ports-Sammlung - in das Verzeichnis /var/db/portsnap herunter. Danach - können Sie die Internetverbindung trennen, wenn Sie dies - wünschen. - - &prompt.root; portsnap fetch - - - - Wenn Sie Portsnap das erste - Mal verwenden, müssen Sie den Snapshot nach - /usr/ports - extrahieren: - - &prompt.root; portsnap extract - - Ist die Ports-Sammlung bereits installiert, und Sie - wollen diese nur aktualisieren, führen Sie - stattdessen folgenden Befehl aus: - - &prompt.root; portsnap update Installieren mit <application>sysinstall</application> Nicht zuletzt ist es auch möglich, die Ports-Sammlung über sysinstall zu installieren. Beachten Sie dabei aber, dass bei dieser Methode nicht die aktuellste Version der Ports-Sammlung, sondern die Version, die zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der installierten &os;-Version aktuell war, installiert wird. Haben Sie Zugriff auf das Internet, so sollten Sie daher stets eine der weiter oben beschriebenen Methoden verwenden, um die Ports-Sammlung zu installieren. Führen Sie als root sysinstall aus: &prompt.root; sysinstall Wählen Sie den Punkt Configure aus und drücken Sie Enter. Wählen Sie dann Distributions aus und drücken Sie Enter. In diesem Menü wählen Sie ports aus und drücken die Leertaste. Danach wählen Sie Exit aus und drücken Enter. Legen Sie nun ein geeignetes Installationsmedium, wie CD-ROM oder FTP, fest. Wählen Sie nun Exit aus und drücken Enter. Verlassen Sie sysinstall mit X. Ports installieren Ports installieren Was ist mit einem Gerüst im Zusammenhang mit der Ports-Sammlung gemeint? In aller Kürze: ein Gerüst eines Ports ist ein minimaler Satz von Dateien, mit denen das FreeBSD-System eine Anwendung sauber übersetzen und installieren kann. Ein jeder Port beinhaltet: Eine Datei Makefile. Das Makefile enthält verschiedene Anweisungen, die spezifizieren, wie eine Anwendung kompiliert wird und wo sie auf Ihrem System installiert werden sollte. Eine Datei distinfo. Diese enthält Informationen, welche Dateien heruntergeladen werden müssen sowie deren MD5-Prüfsummen (die Sie mit &man.sha256.1; überprüfen können, um sicher zu gehen, dass diese Dateien während des Herunterladens nicht beschädigt wurden). Ein files Verzeichnis. Hierin liegen Patches, welche das Übersetzen und Installieren der Anwendung ermöglichen. Patches sind im Wesentlichen kleine Dateien, die Änderungen an speziellen Dateien spezifizieren. Sie liegen als reiner Text vor und sagen ungefähr: Lösche Zeile 10 oder Ändere Zeile 26 zu .... Patches sind auch bekannt unter dem Namen diffs, weil Sie mit dem Programm &man.diff.1; erstellt werden. Dieses Verzeichnis kann auch noch andere Dateien enthalten, welche zum Bauen des Ports benutzt werden. Eine Datei pkg-descr. Eine ausführlichere, oft mehrzeilige Beschreibung der Anwendung. Eine Datei pkg-plist. Das ist eine Liste aller Dateien, die durch diesen Port installiert werden. Außerdem sind hier Informationen enthalten, die zum Entfernen des Ports benötigt werden. Einige Ports besitzen noch andere Dateien, wie pkg-message, die vom Portsystem benutzt werden, um spezielle Situationen zu handhaben. Wenn Sie mehr über diese Dateien oder das Port-System erfahren sollen, lesen Sie bitte das FreeBSD Porter's Handbook. Ein Port enthält lediglich Anweisungen, wie der Quelltext zu bauen ist, nicht aber den eigentlichen Quelltext. Den Quelltext erhalten Sie von einer CD-ROM oder aus dem Internet. Quelltexte werden in einem Format nach Wahl des jeweiligen Software-Autors ausgeliefert. Häufig ist dies ein gezipptes Tar-Archiv, aber es kann auch mit einem anderen Tool komprimiert oder gar nicht komprimiert sein. Der Quelltext, in welcher Form er auch immer vorliegen mag, wird Distfile genannt. Die zwei Methoden, mit denen ein Port installiert wird, werden unten besprochen. Zum Installieren von Ports müssen Sie als Benutzer root angemeldet sein. Stellen Sie sicher, dass die Ports-Sammlung aktuell ist, bevor Sie einen Port installieren. Informieren Sie sich vorher zusätzlich unter http://vuxml.FreeBSD.org/ über mögliche Sicherheitsprobleme des zu installierenden Ports. Vor der Installation kann portaudit eine neue Anwendung automatisch auf Sicherheitslöcher prüfen. Das Werkzeug befindet sich in der Ports-Sammlung (ports-mgmt/portaudit). Vor der Installation einer neuen Anwendung sollten Sie mit portaudit -F die Sicherheitsdatenbank aktualisieren. Die täglich laufende Sicherheitsprüfung des Systems aktualisiert die Datenbank und prüft installierte Anwendungen auf vorhandene Sicherheitslöcher. Weiteres erfahren Sie in den Hilfeseiten &man.portaudit.1; und &man.periodic.8;. Die Ports-Sammlung geht davon, dass Ihr System über eine funktionierende Internetverbindung verfügt. Ist dies nicht der Fall, müssen Sie eine Kopie des zu installierenden Distfiles manuell nach /usr/ports/distfiles kopieren. Dazu wechseln Sie als erstes in das Verzeichnis des Ports, den Sie installieren wollen: &prompt.root; cd /usr/ports/sysutils/lsof Im Verzeichnis lsof kann man das Gerüst erkennen. Der nächste Schritt ist das Übersetzen (auch Bauen genannt) des Ports durch die Eingabe des Befehls make: &prompt.root; make >> lsof_4.57D.freebsd.tar.gz doesn't seem to exist in /usr/ports/distfiles/. >> Attempting to fetch from ftp://lsof.itap.purdue.edu/pub/tools/unix/lsof/. ===> Extracting for lsof-4.57 ... [Ausgabe des Auspackens weggelassen] ... >> Checksum OK for lsof_4.57D.freebsd.tar.gz. ===> Patching for lsof-4.57 ===> Applying FreeBSD patches for lsof-4.57 ===> Configuring for lsof-4.57 ... [configure-Ausgabe weggelassen] ... ===> Building for lsof-4.57 ... [Ausgabe der Übersetzung weggelassen] ... &prompt.root; Ist die Übersetzungsprozedur beendet, landen Sie wiederum in der Kommandozeile und können das Programm im nächsten Schritt installieren. Dazu verwenden Sie den Befehl make install: &prompt.root; make install ===> Installing for lsof-4.57 ... [Ausgabe der Installation weggelassen] ... ===> Generating temporary packing list ===> Compressing manual pages for lsof-4.57 ===> Registering installation for lsof-4.57 ===> SECURITY NOTE: This port has installed the following binaries which execute with increased privileges. &prompt.root; Nachdem die Installation abgeschlossen ist, können Sie die gerade installierte Anwendung starten. Da lsof eine Anwendung ist, die mit erhöhten Rechten läuft, wird eine Sicherheitswarnung angezeigt. Sie sollten alle Warnungen während des Baus und der Installation eines Ports beachten. Es ist eine gute Idee, das Unterverzeichnis work nach erfolgter Installation wieder zu löschen. Einerseits gewinnen Sie dadurch Speicherplatz, andererseits könnte es sonst zu Problemen bei der Aktualisierung des Ports auf eine neuere Version kommen. &prompt.root; make clean ===> Cleaning for lsof-4.57 &prompt.root; Sie können zwei Schritte sparen, wenn Sie gleich make install clean anstelle von make, make install und make clean eingeben. Wird ein Port erstmalig mit make install installiert, kann es möglicherweise zu mehreren Wartezeiten zwischen Benutzerinteraktionen kommen, da dem Benutzer standardmäßig Optionen angezeigt werden. Gibt es viele Abhängigkeiten, ist der Bau eines einzelnen Ports oft sehr aufwändig. Um dies zu vermeiden, starten Sie zuerst make config-recursive, um die Konfiguration der Optionen an einem Stück zu erledigen. Führen Sie anschließend make install [clean] aus. Bei der Verwendung von config-recursive wird eine Liste von Ports, die konfiguriert werden, vom &man.make.1;-Target all-depends-list erstellt. Es wird oft empfohlen, make config-recursive so lange auszuführen, bis alle Optionen der abhängigen Ports definiert sind und keine Optionen und &man.dialog.1;-Masken mehr erscheinen. Damit soll sichergestellt werden, dass alle Optionen wie beabsichtigt konfiguriert wurden. Um die Suche nach Kommandos zu beschleunigen, speichern einige Shells eine Liste der verfügbaren Kommandos in den durch die Umgebungsvariable PATH gegebenen Verzeichnissen. Nach der Installation eines Ports müssen Sie in einer solchen Shell vielleicht das Kommando rehash absetzen, um die neu installierten Kommandos benutzen zu können. Das Kommando rehash gibt es in Shells wie der tcsh. Unter Shells wie der sh benutzen Sie das Kommando hash -r. Weiteres entnehmen Sie bitte der Dokumentation Ihrer Shell. Einige von Dritten angebotenen DVD-ROM-Produkte wie das FreeBSD Toolkit von der FreeBSD Mall enthalten auch Distfiles (komprimierte Quellcodepakete). Diese lassen sich über die Ports-Sammlung installieren. Dazu hängen Sie die DVD-ROM unter /cdrom in den Verzeichnisbaum ein. Wenn Sie einen anderen Mountpunkt verwenden, sollten Sie die make-Variable CD_MOUNTPTS setzen, damit die auf der DVD-ROM enthaltenen Distfiles automatisch verwendet werden. Beachten Sie bitte, dass die Lizenzen einiger Ports die Einbeziehung auf der CD-ROM verbieten. Das kann verschiedene Gründe haben. Beispielsweise eine Registrierung vor dem Herunterladen erforderlich oder die Weiterverteilung ist verboten. Wenn Sie einen Port installieren wollen, der nicht auf der CD-ROM enthalten ist, müssen Sie online sein. Die Ports-Sammlung benutzt zum Herunterladen von Dateien &man.fetch.3;, das Umgebungsvariablen wie FTP_PASSIVE_MODE, FTP_PROXY und FTP_PASSWORD berücksichtigt. Wenn Sie durch eine Firewall geschützt werden, müssen Sie vielleicht eine oder mehrere dieser Umgebungsvariablen setzen, oder einen FTP oder HTTP Proxy verwenden. Eine Liste der unterstützten Umgebungsvariablen finden Sie in &man.fetch.3;. Benutzer ohne eine ständige Internet-Verbindung werden das Kommando make fetch zu schätzen wissen. Das Kommando lädt alle benötigten Dateien eines Ports herunter. Sie können das Kommando im Verzeichnis /usr/ports laufen lassen. In diesem Fall werden alle Dateien heruntergeladen. Es ist auch möglich, make fetch nur in einem Teil des Baums, wie /usr/ports/net, aufzurufen. Die Dateien von allen abhängigen Ports werden mit diesem Kommando allerdings nicht heruntergeladen. Wenn Sie diese Dateien ebenfalls herunterladen wollen, ersetzen Sie im Kommando fetch durch fetch-recursive. Abhängig davon, in welchem Verzeichnis Sie make aufrufen, können Sie analog zu make fetch die Ports einer Kategorie oder alle Ports bauen. Beachten Sie allerdings, dass manche Ports nicht zusammen installiert werden können. Weiterhin gibt es Fälle, in denen zwei Ports unterschiedliche Inhalte in derselben Datei speichern wollen. Manchmal ist es erforderlich, die benötigten Dateien von einem anderen Ort als den im Port vorgesehenen herunterzuladen. Der Ort wird durch die Variable MASTER_SITES vorgegeben, die Sie wie folgt überschreiben können: &prompt.root; cd /usr/ports/directory &prompt.root; make MASTER_SITE_OVERRIDE= \ ftp://ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/distfiles/ fetch Im Beispiel wurde MASTER_SITES mit dem Wert ftp.FreeBSD.org/pub/FreeBSD/ports/distfiles/ überschrieben. Einige Ports besitzen Optionen, mit denen Sie zusätzliche Funktionen oder Sicherheitsoptionen einstellen können (oder manchmal auch müssen). Zusätzliche Optionen können beispielsweise für www/firefox, security/gpgme und mail/sylpheed-claws angegeben werden. Wenn ein Port über zusätzliche Optionen verfügt, werden diese beim Bau des Ports auf der Konsole ausgegeben. Vorgabe-Verzeichnisse ändern Manchmal ist es nützlich (oder erforderlich), in anderen Verzeichnissen zu arbeiten. Die Verzeichnisse können Sie mit den Variablen WRKDIRPREFIX und PREFIX einstellen. Die Variable WRKDIRPREFIX gibt das Bauverzeichnis an: &prompt.root; make WRKDIRPREFIX=/usr/home/example/ports install Dieses Kommando baut den Port in /usr/home/example/ports und installiert ihn unter /usr/local. Die Variable PREFIX legt das Installations-Verzeichnis fest: &prompt.root; make PREFIX=/usr/home/example/local install In diesem Beispiel wird der Port unter /usr/ports gebaut und nach /usr/home/example/local installiert. Sie können beide Variablen auch zusammen benutzen: &prompt.root; make WRKDIRPREFIX=../ports PREFIX=../local install Die Kommandozeile ist zu lang, um sie hier komplett wiederzugeben, aber Sie sollten die zugrunde liegende Idee erkennen. Probleme mit <command>imake</command> imake Einige Ports, welche &man.imake.1; (Teil des X-Window-Systems) benutzen, funktionieren nicht gut mit PREFIX und bestehen darauf, unter /usr/X11R6 installiert zu werden. In ähnlicher Weise verhalten sich einige Perl-Ports, die PREFIX ignorieren und sich in den Perl-Verzeichnisbaum installieren. Zu erreichen, dass solche Ports PREFIX beachten, ist schwierig oder sogar unmöglich. Ports rekonfigurieren Beim Bau einiger Ports erhalten Sie ein ncurses-basiertes Menü, über dessen Optionen Sie den Bau dieser Ports beeinflussen können. Es gibt diverse Möglichkeiten, dieses Menü nach dem Bau eines Ports erneut aufzurufen, um beispielsweise Optionen zu entfernen, hinzuzufügen oder anzupassen. Sie können beispielsweise in das Verzeichnis des Ports wechseln und dort den Befehl make config eingeben, wodurch das Menü mit den ursprünglichen gewählten Optionen erneut aufgerufen wird. Eine andere Möglichkeit bietet der Befehl make showconfig, mit dem Sie eine Liste aller Konfigurationsoptionen dieses Ports aufrufen. Eine weitere Alternative bietet der Befehl make rmconfig, der die von Ihnen ursprünglich gewählten Optionen zurücksetzt und es Ihnen dadurch ermöglicht, die Konfiguration erneut zu beginnen. Die eben erwähnten Optionen (und viele andere) werden ausführlich in der Manualpage &man.ports.7; beschrieben. Entfernen installierter Ports Ports entfernen Da Sie nun wissen, wie man einen Port installiert, wollen Sie sicher auch wissen, wie man ein über einen Port installiertes Programm wieder deinstallieren kann. Ports werden analog zu Paketen mit &man.pkg.delete.1; deinstalliert (Lesen Sie sich den Abschnitt Benutzen des Paketsystems des Handbuchs durch, wenn Sie weitere Informationen benötigen.). Für das vorhin installierte Programm lsof würden Sie dazu wie folgt vorgehen: &prompt.root; pkg_delete lsof-4.57 Ports aktualisieren Ports aktualisieren Als erstes sollten sie sich alle installierten Ports anzeigen lassen, von denen eine aktuellere Version in der Ports-Sammlung existiert. Dazu verwenden Sie den Befehl &man.pkg.version.1;: &prompt.root; pkg_version -v <filename>/usr/ports/UPDATING</filename> Nachdem Sie die Ports-Sammlung auf den neusten Stand gebracht haben, lesen Sie bitte zuerst die Datei /usr/ports/UPDATING, bevor Sie einen Port aktualisieren. In dieser Datei werden Probleme und zusätzlich durchzuführende Schritte bei der Aktualisierung einzelner Ports beschrieben. Dazu gehören solche Dinge wie geänderte Dateiformate, verschobene Konfigurationsdateien, aber auch Inkompatibilitäten zu einer Vorgängerversion. Sollte UPDATING etwas hier Gesagtem widersprechen, so gilt das in UPDATING Gesagte. Ports mit Portupgrade aktualisieren portupgrade portupgrade wurde entwickelt, um die Aktualisierung von Ports zu vereinfachen. Sie können portupgrade über den Port ports-mgmt/portupgrade wie jeden anderen Port mit make install clean installieren: &prompt.root; cd /usr/ports/ports-mgmt/portupgrade/ &prompt.root; make install clean Durchsuchen Sie regelmäßig (am besten vor jeder Aktualisierung) die Liste der installierten Ports mit pkgdb -F und beheben Sie alle gefundenen Probleme. Wenn Sie portupgrade -a eingeben, beginnt portupgrade automatisch mit der Aktualisierung aller veralteter Ports Ihres Systems. Verwenden Sie den Schalter , wenn Sie individuell entscheiden wollen, ob ein Port aktualisiert werden soll: &prompt.root; portupgrade -ai Wenn Sie nur eine einzelne Anwendung anstelle aller Anwendungen aktualisieren wollen, verwenden Sie das Kommando portupgrade pkgname. Geben Sie den Schalter an, wenn portupgrade zuvor alle Ports aktualisieren soll, die von dem gegebenen Paket abhängen. Der Schalter verwendet zur Installation Pakete anstelle von Ports. Mit dieser Option durchsucht portupgrade die in der Umgebungsvariablen PKG_PATH aufgeführten Verzeichnisse nach Paketen. Sind lokal keine Pakete vorhanden, versucht portupgrade die Pakete über das Netz herunterzuladen. Gibt es die Pakete weder lokal noch auf entfernten Rechnern, werden die Ports verwendet. Um dies zu verhindern, benutzen Sie die Option . &prompt.root; portupgrade -PP gnome2 Wenn Sie nur die Quelldateien des Ports (oder die Pakete mit ) herunterladen möchten, ohne die Anwendung zu bauen oder zu installieren, geben Sie die Option an. Weitere Möglichkeiten lesen Sie bitte in der Hilfeseite &man.portupgrade.1; nach. Ports mit Portmanager aktualisieren portmanager Portmanager ist ein weiteres Werkzeug, das die Aktualisierung installierter Ports erleichtert. Es kann über den Port ports-mgmt/portmanager installiert werden: &prompt.root; cd /usr/ports/ports-mgmt/portmanager &prompt.root; make install clean Alle installierten Ports können danach durch folgende Eingabe aktualisiert werden: &prompt.root; portmanager -u Wenn Sie zusätzlich die Optionen an Portmanager übergeben, werden Sie bei jedem Schritt um eine Bestätigung gefragt. Portmanager ist außerdem in der Lage, neue Ports auf Ihrem System zu installieren. Im Gegensatz zum bekannten make install clean aktualisiert es aber vor dem Bau und der Installation eines Ports alle abhängigen Ports. &prompt.root; portmanager x11/gnome2 Treten bei den Abhängigkeiten des zu installierenden Ports Probleme auf, ist Portmanager in der Lage, alle Abhängigkeiten in der korrekten Reihenfolge neu zu bauen. Nachdem dieser Schritt abgeschlossen ist, wird der problematische Port ebenfalls neu gebaut. &prompt.root; portmanager graphics/gimp -f Weitere Informationen finden Sie in der Manualpage &man.portmanager.1;. Ports mit Portmaster aktualisieren portmaster Bei Portmaster handelt es sich um ein weiteres Werkzeug zum Aktualisieren von Ports. Portmaster nutzt nur Werkzeuge, die bereits im Basissystem vorhanden sind (ist also nicht von weiteren Ports abhängig). Es verwendet Informationen in /var/db/pkg/, um festzustellen, welche Ports aktualisiert werden sollen. Sie können dieses Program über den Port ports-mgmt/portmaster installieren: &prompt.root; cd /usr/ports/ports-mgmt/portmaster &prompt.root; make install clean Portmaster teilt Ports in vier Kategorien ein: Root ports (no dependencies, not depended on) Trunk ports (no dependencies, are depended on) Branch ports (have dependencies, are depended on) Leaf ports (have dependencies, not depended on) Um eine Liste aller installierter Ports anzuzeigen (und nach neueren Versionen zu suchen), verwenden Sie die Option : &prompt.root; portmaster -L ===>>> Root ports (No dependencies, not depended on) ===>>> ispell-3.2.06_18 ===>>> screen-4.0.3 ===>>> New version available: screen-4.0.3_1 ===>>> tcpflow-0.21_1 ===>>> 7 root ports ... ===>>> Branch ports (Have dependencies, are depended on) ===>>> apache-2.2.3 ===>>> New version available: apache-2.2.8 ... ===>>> Leaf ports (Have dependencies, not depended on) ===>>> automake-1.9.6_2 ===>>> bash-3.1.17 ===>>> New version available: bash-3.2.33 ... ===>>> 32 leaf ports ===>>> 137 total installed ports ===>>> 83 have new versions available Um alle derzeit installierten Ports zu aktualisieren, verwenden Sie einfach den folgenden Befehl: &prompt.root; portmaster -a In der Voreinstellung erzeugt Portmaster eine Sicherheitskopie, bevor ein installierter Port gelöscht wird. Ist die Installation der neuen Version erfolgreich, wird dieses Backup wieder gelöscht. Wollen Sie das Backup lieber manuell löschen, verwenden Sie die Option beim Aufruf von Portmaster. Durch die Verwendung der Option wird Portmaster im interaktiven Modus gestartet und fragt bei jedem zu aktualisierenden Port nach, wie Sie vorgehen wollen. Treten während der Aktualisierung Fehler auf, können Sie die Option verwenden, um alle Ports zu aktualisieren beziehungsweise neu zu bauen: &prompt.root; portmaster -af Portmaster ist auch in der Lage, neue Ports zu installieren, wobei zuvor alle abhängigen Ports aktualisiert werden: &prompt.root; portmaster shells/bash Weiterführende Informationen finden Sie in der Manualpage &man.portmaster.8;. Platzbedarf von Ports Ports Plattenplatz Die Ports-Sammlung kann sehr viel Plattenplatz verschlingen. Führen Sie nach dem Bau und der Installation eines Ports make clean aus, um die Arbeitsverzeichnisse zu löschen. Dieser Befehl entfernt das Verzeichnis work des gebauten Ports. Wollen Sie die gesamte Ports-Sammlung aufräumen, verwenden Sie folgenden Befehl: &prompt.root; portsclean -C Im Laufe der Zeit werden sich zahlreiche Distfiles im Verzeichnis distfiles ansammeln. Sie können diese entweder händisch löschen, oder Sie verwenden den folgenden Befehl, um alle Distfiles zu löschen, die nicht länger benötigt werden: &prompt.root; portsclean -D Falls Sie nur alle Distfiles löschen wollen, die von keinem derzeit installierten Port referenziert werden: &prompt.root; portsclean -DD Das Werkzeug portsclean wird automatisch bei der Installation von portupgrade mit installiert. Denken Sie daran, installierte Ports wieder zu entfernen, wenn Sie diese nicht mehr benötigen. Um diese Arbeit zu erleichtern, können Sie den Port ports-mgmt/pkg_cutleaves installieren. Nach der Installation Nach der Installation einer neuen Anwendung wollen Sie wahrscheinlich die mitgelieferte Dokumentation lesen und die Konfigurationsdateien der Anwendung anpassen. Wenn die Anwendung ein Dæmon ist, sollten Sie sicherstellen, dass die Anwendung beim Booten startet. Die einzelnen Schritte sind natürlich von Anwendung zu Anwendung verschieden. Wenn Sie sich allerdings nach der Installation einer Anwendung die Frage Was nun? stellen, helfen die folgenden Hinweise vielleicht weiter. Finden Sie mit &man.pkg.info.1; heraus, welche Dateien die Anwendung wo installiert hat. Wenn Sie beispielsweise gerade die Version 1.0.0 von FooPackage installiert haben, zeigt Ihnen das folgende Kommando alle installierten Dateien des Pakets: &prompt.root; pkg_info -L foopackage-1.0.0 | less Achten Sie besonders auf die Manualpages, die Sie in man/ Verzeichnissen finden und auf Konfigurationsdateien, die in etc/ abgelegt werden. Manche Pakete enthalten in doc/ zusätzliche Dokumentation. Wenn Sie sich nicht sicher sind, welche Version einer Anwendung Sie gerade installiert haben, können Sie mit dem folgenden Kommando nach der Anwendung suchen: &prompt.root; pkg_info | grep -i foopackage Das Kommando zeigt alle installierten Pakete, deren Paketname foopackage enthält. Ersetzen Sie foopackage durch den Namen der Anwendung, die Sie suchen. Nachdem Sie die Manualpages der Anwendung gefunden haben, lesen Sie diese bitte mit &man.man.1;. Schauen Sie sich auch die Beispiele für Konfigurationsdateien und die zusätzliche Dokumentation, wenn es welche gibt, an. Wenn es für die Anwendung eine Webseite gibt, suchen Sie dort nach zusätzlicher Dokumentation wie FAQs (häufig gestellte Fragen). Wenn Sie die Adresse der Webseite nicht kennen, versuchen Sie das folgende Kommando: &prompt.root; pkg_info foopackage-1.0.0 Die Ausgabe enthält oft eine Zeile, die mit WWW: beginnt und die URL der Webseite enthält. Ports, die während des Systemstarts gestartet werden sollen, installieren meist ein Beispielskript im Verzeichnis /usr/local/etc/rc.d. Überprüfen Sie dieses Skript. Wenn nötig, passen Sie das Skript an und benennen Sie es um. Weitere Informationen finden Sie in . Kaputte Ports Stolpern Sie einmal über einen Port, der bei Ihnen nicht funktioniert, könnten Sie zum Beispiel Folgendes tun: Stellen Sie fest, ob die Datenbank mit den Problemberichten bereits einen Lösungsvorschlag enthält. Ist dies der Fall, können Sie die vorgeschlagene Lösung testen. Bitten Sie den Betreuer des Ports um Hilfe. Geben Sie dazu make maintainer ein oder lesen Sie das Makefile im Verzeichnis des Ports, um an die E-Mail-Adresse zu kommen. Vergessen Sie nicht den Namen und die Version des Ports (schicken Sie die Zeile mit $FreeBSD: aus dem Makefile) und die Ausgabe bis zur Fehlermeldung mitzuschicken. Einige Ports werden nicht von einer Einzelperson, sondern von einer Mailingliste betreut. Viele (aber nicht alle) dieser Adressen haben die Form freebsd-NameDerListe@FreeBSD.org. Denken Sie daran, wenn Sie Ihre Fragen formulieren. Dies gilt insbesondere für Ports, die als Betreuer den Eintrag ports@FreeBSD.org aufweisen. Derartige Ports haben überhaupt keinen Betreuer. Korrekturen und Unterstützung kommen daher nur von Personen, die diese Mailingliste abonniert haben. Gerade in diesem Bereich werden jederzeit zusätzliche freiwillige Helfer benötigt! Erhalten Sie auf Ihre Anfrage keine Antwort, können Sie über &man.send-pr.1; einen Problembericht erstellen. Bevor Sie einen solchen Bericht erstellen, sollten Sie den Artikel Writing FreeBSD Problem Reports lesen. Reparieren Sie ihn! Das FreeBSD Porter's Handbook enthält eine detaillierte Beschreibung des Portsystems. Damit sind Sie in der Lage, einen gelegentlich kaputten Port zu reparieren oder einen eigenen Port zu erstellen. Holen Sie sich das Paket von einem FTP-Server in Ihrer Nähe. Die Basis-Sammlung aller Pakete liegt auf ftp.de.FreeBSD.org im Verzeichnis packages. Aber versuchen Sie zuerst einen Spiegel in Ihrer Nähe! Benutzen Sie das Programm &man.pkg.add.1;, um Pakete auf Ihrem Rechner zu installieren. Dies hat zudem den Vorteil, dass es schneller geht.