diff --git a/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml b/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml index 90382d607d..f0ff8b7eb7 100644 --- a/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml +++ b/de_DE.ISO8859-1/books/handbook/x11/chapter.sgml @@ -1,1739 +1,1739 @@ Martin Heinen Übersetzt von Das X-Window-System Übersicht Mit &xfree86; steht unter FreeBSD eine leistungsfähige grafische Benutzeroberfläche zur Verfügung. &xfree86; ist eine Open-Source Realisierung des X-Window-Systems. Dieses Kapitel behandelt die Installation und Konfiguration von &xfree86; auf einem FreeBSD-System. Weitere Informationen über &xfree86; und unterstützte Video-Hardware finden Sie auf der &xfree86; Website. Nachdem Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie die Komponenten des X-Window-Systems und ihr Zusammenspiel kennen. Wissen, wie &xfree86; installiert und konfiguriert wird. Wissen, wie Sie verschiedene Window-Manager installieren und benutzen. Wissen, wie &truetype;-Schriftarten mit &xfree86; benutzt werden. Wissen, wie Sie die grafische Anmeldung (XDM) einrichten. Bevor Sie dieses Kapitel lesen, sollten Sie wissen, wie Sie Software Dritter installieren (). X-Grundlagen Anwendern anderer grafischer Benutzeroberflächen, wie µsoft.windows; oder &macos;, kommt X beim ersten Mal oft befremdlich vor. Man braucht kein weitreichendes Verständnis der X-Komponenten und Ihres Zusammenspiels, um X anzuwenden. Um die Stärken von X auszunutzen, sollten Sie allerdings die Grundlagen verstehen. Warum heißt es X? X ist nicht die erste grafische Benutzeroberfläche, die für &unix; geschrieben wurde. Die Entwickler von X arbeiteten vorher an einem anderen System, das W (von engl. window: Fenster) hieß. X ist schlicht der nächste Buchstabe im Alphabet. X wird X, X-Window-System oder X11 genannt. Sagen Sie bitte nicht X-Windows: das kommt bei einigen Leuten schlecht an (die Hilfeseite &man.X.7; führt dies näher aus). Das Client/Server-Modell von X X wurde von Anfang an netzwerktransparent entworfen und verwendet ein Client-Server-Modell. In diesem Modell läuft der Server auf dem Rechner, an dem die Tastatur, der Bildschirm und die Maus angeschlossen ist. Der Server ist für Dinge wie die Verwaltung des Bildschirms und die Verarbeitung von Tastatur- und Maus-Eingaben verantwortlich. Jede X-Anwendung, beispielsweise ein XTerm oder &netscape; ist ein Client. Der Client sendet dem Server Nachrichten wie Zeichne an diesen Koordinaten ein Fenster und der Server sendet dem Client Nachrichten der Art Der Benutzer hat gerade den Ok-Knopf gedrückt. Wenn, wie oft in kleinen Umgebungen, nur ein Rechner zur Verfügung steht, laufen der X-Server und die X-Clients auf demselben Rechner. Es ist aber durchaus möglich, den X-Server auf einem weniger leistungsfähigen Arbeitsplatzrechner laufen zu lassen und die X-Anwendungen (die Clients) auf dem leistungsfähigen und teuren Server der Arbeitsgruppe zu betreiben. In diesem Fall kommunizieren der X-Server und die X-Clients über das Netz. Dieses Modell verwirrt viele Leute, die erwarten, dass der X-Server der dicke Rechner im Maschinenraum und der X-Client ihr Arbeitsplatzrechner ist. Merken Sie sich einfach, dass der X-Server der Rechner mit dem Bildschirm und der Maus ist und die X-Clients Programme sind, die in den Fenstern laufen. Das X-Protokoll ist unabhängig vom verwendeten Betriebssystem und Rechnertyp. Ein X-Server kann durchaus auch unter µsoft.windows; oder Apples &macos; betrieben werden, wie viele kostenlose und kommerzielle Anwendungen zeigen. Der X-Server von FreeBSD heißt &xfree86; und steht kostenlos unter einer Lizenz, die ähnlich der FreeBSD-Lizenz ist, zur Verfügung. Kommerzielle X-Server sind ebenfalls erhältlich. Der Window-Manager Die X-Philosophie Werkzeuge statt Richtlinien ist wie die UNIX-Philosophie. Es wird nicht vorgeschrieben, wie eine Aufgabe zu lösen ist, stattdessen erhält der Benutzer Werkzeuge, über die er frei verfügen kann. Dies geht so weit, dass X nicht bestimmt, wie Fenster auf dem Bildschirm auszusehen haben, wie sie mit der Maus zu verschieben sind, welche Tastenkombination benutzt werden muss, um zwischen den Fenstern zu wechseln (z.B. Alt Tab unter µsoft.windows;), oder ob die Fensterrahmen Schaltflächen zum Schließen haben. X gibt die Verantwortung für all diese Sachen an eine Anwendung ab, die Window-Manager genannt wird. Unter X gibt es zahlreiche Window-Manager: AfterStep, Blackbox, ctwm, Enlightenment, fvwm, Sawfish, twm, Window Maker um nur einige zu nennen. Jeder dieser Window-Manager sieht anders aus: manche stellen virtuelle Bildschirme zur Verfügung, in anderen lassen sich die Tastenkombinationen zur Verwaltung des Bildschirms anpassen, einige besitzen eine Startleiste oder etwas Ähnliches und in manchen läßt sich das Aussehen und Verhalten über die Anwendung von Themes beliebig einstellen. Die eben genannten Window-Manager und viele weitere finden Sie in der Kategorie x11-wm der Ports-Sammlung. Die grafischen Benutzeroberflächen KDE und GNOME besitzen eigene Window-Manager, die in den grafischen Arbeitsplatz integriert sind. Die Window-Manager werden unterschiedlich konfiguriert. Einige erwarten eine manuell erstellte Konfigurationsdatei, andere bieten grafische Werkzeuge für die meisten Konfigurations-Arbeiten an. Die Konfigurationsdatei von sawfish ist sogar in einem Lisp-Dialekt geschrieben. Fokus Weiterhin ist der Window-Manager für die Methode, mit der ein Fenster den Fokus bekommt, verantwortlich. Jedes System, das Fenster verwendet, muss entscheiden, wie ein Fenster aktiviert wird, damit es Eingaben empfangen kann. Das aktive Fenster sollte zudem sichtbar gekennzeichnet werden. Eine geläufige Methode, den Fokus zu wechseln, wird click-to-focus genannt. Die Methode wird in µsoft.windows; benutzt: Ein Fenster wird aktiv, wenn es mit der Maus angeklickt wird. X legt nicht fest, wie der Fokus einzustellen ist, stattdessen bestimmt der Window-Manager welches Fenster den Fokus zu einem gegebenen Zeitpunkt erhält. Alle Window-Manager stellen die Methode click-to-focus bereit, die meisten stellen auch noch andere Methoden bereit. Verbreitete Methoden, den Fokus einzustellen, sind: focus-follows-mouse Den Fokus hat das Fenster, unter dem sich der Mauszeiger befindet. Das muss nicht unbedingt das Fenster, sein, das sich vorne befindet. Wird der Mauszeiger in ein anderes Fenster bewegt, so erhält dieses Fenster den Fokus, ohne das es angeklickt werden muss. sloppy-focus Diese Methode erweitert die Methode focus-follows-mouse. Wenn die Maus mit focus-follows-mouse aus dem Fenster auf die Oberfläche bewegt wird, verliert das aktive Fenster den Fokus. Da dann kein Fenster mehr den Fokus hat, gehen alle Eingaben verloren. Die Methode sloppy-focus wechselt den Fokus nur, wenn sich der Mauszeiger in ein neues Fenster bewegt und nicht, wenn er das aktive Fenster verläßt. click-to-focus Das aktive Fenster wird durch einen Mausklick festgelegt (dabei kann das Fenster vor alle anderen Fenster gesetzt werden). Alle Eingaben werden dann, unabhängig von der Position des Mauszeigers, dem aktiven Fenster zugeordnet. Viele Window-Manager unterstützen noch andere Methoden, so wie Abwandlungen der hier vorgestellten Methoden. Schauen Sie sich dazu bitte die Hilfeseiten Ihres Window-Managers an. Widgets Die X-Philosophie dehnt sich auch auf die Widgets aus, die von den Anwendungen benutzt werden. Ein Widget bezeichnet Objekte, die manipuliert werden können, wie buttons (Schaltflächen), check buttons (Mehrfachauswahlknopf), radio buttons (Einfachauswahlknopf), Icons und Auswahllisten. Unter µsoft.windows; werden Widgets Controls genannt. µsoft.windows; und Apples &macos; geben strenge Richtlinien für Widgets vor: Von den Entwicklern wird erwartet, dass Sie Anwendungen mit einheitlichem Aussehen und einheitlicher Bedienung (look and feel) entwickeln. X gibt weder einen Stil noch Widgets vor, die benutzt werden müssen. Erwarten Sie daher nicht, dass alle X-Anwendungen gleich aussehen oder sich gleich bedienen lassen. Es gibt mehrere verbreitete Widget-Sammlungen, beispielsweise die Athena-Widgets vom MIT, &motif; (abgeschrägte Ecken und drei Grautöne, danach wurden die Widgets von µsoft.windows; entworfen) oder OpenLook. Die meisten neuen X-Anwendungen benutzen heute modern aussehende Widgets, wie Qt, das von KDE benutzt wird oder GTK, das von GNOME benutzt wird. Damit wird eine gewisse Einheitlichkeit in Bedienung und Aussehen erreicht, die sicher neuen Benutzern die Arbeit erleichtert. &xfree86; installieren Legen Sie zuerst die &xfree86;-Version fest, die Sie einsetzen wollen. &xfree86; 3.X ist sehr stabil und unterstützt zahlreiche Grafikkarten, allerdings wird dieser Entwicklungszweig nicht mehr weiterentwickelt. &xfree86; 4.X wurde komplett neu entworfen und besitzt neue Merkmale wie die verbesserte Unterstützung von Schriftarten und Anti-aliasing. Leider mussten dafür auch die Grafiktreiber neu geschrieben werden und einige der alten Karten, die in 3.X unterstützt wurden, werden in 4.X noch nicht unterstützt. Da Treiber für neue Grafikkarten nur noch in &xfree86; 4.X erstellt werden, ist diese Version in FreeBSD voreingestellt. Während Sie FreeBSD einrichten, haben Sie Gelegenheit &xfree86; 4.X zu installieren. &xfree86; 3.X müssen Sie nach dem Basissystem installieren. Aus der Ports-Sammlung installieren Sie &xfree86; 3.X wie folgt: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/XFree86 &prompt.root; make all install clean Beide Versionen von &xfree86; können Sie auch direkt mit den binären Distributionen von der &xfree86; Website installieren. &xfree86; 4.X steht ebenfalls als Paket für &man.pkg.add.1; zur Verfügung. Soll das Paket auch mit &man.pkg.add.1; heruntergeladen werden, darf die Versionsnummer auf der Kommandozeile nicht verwendet werden, da &man.pkg.add.1; automatisch die neuste Version herunterlädt. Die neuste Version von &xfree86; 4.X wird mit dem folgenden Kommando heruntergeladen und installiert: &prompt.root; pkg_add -r XFree86 &xfree86; 4.X lässt sich auch aus der Ports-Sammlung installieren: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/XFree86-4 &prompt.root; make install clean Die obigen Beispiele installieren ein komplettes X (mit Servern, Clients und Schriftarten). Einzelne Komponenten von &xfree86; 4.X stehen auch als separates Paket oder als separater Port zur Verfügung. Der Rest dieses Kapitels erklärt, wie Sie &xfree86; konfigurieren und sich eine Arbeitsumgebung einrichten. Christopher Shumway Beigetragen von &xfree86; konfigurieren XFree86 4.X XFree86 Vorarbeiten Bevor Sie &xfree86; 4.X konfigurieren, benötigen Sie folgende Informationen: die Spezifikationen des Monitors den Chipset des Grafikadapters die Speichergröße des Grafikadapters Synchronisationsfrequenz horizontale Synchronisationsfrequenz vertikale Aus den Spezifikationen des Monitors ermittelt &xfree86; die Auflösung und die Wiederholrate für den Betrieb des X-Servers. Die Spezifikationen entnehmen Sie der Dokumentation des Monitors oder der Webseite des Herstellers. Sie benötigen die horizontale und die vertikale Synchronisationsfrequenz. Der Chipsatz der Grafikkarte bestimmt den Treiber, den &xfree86; verwendet. Die meisten Chipsätze werden automatisch erkannt, Sie brauchen die Information jedoch, wenn die Erkennung fehlschlägt. Die Speichergröße der Grafikkarte bestimmt die maximal mögliche Auflösung und Farbtiefe. &xfree86; 4.X konfigurieren &xfree86; 4.X wird in mehreren Schritten konfiguriert. Mit der Option von &xfree86; wird zuerst eine Vorgabe für die Konfigurationsdatei erstellt. Setzen Sie dazu als root den folgenden Befehl ab: &prompt.root; XFree86 -configure Die Vorgabe-Konfiguration wird dann unter dem Namen XF86Config.new im Verzeichnis /root abgespeichert (das verwendete Verzeichnis wird durch die Umgebungsvariable $HOME bestimmt und hängt davon ab, wie Sie zu root gewechselt sind). &xfree86; hat in diesem Schritt versucht, die Grafik-Hardware des Systems zu erkennen und eine Konfigurationsdatei ausgeschrieben, die die zur Hardware passenden Treiber lädt. Im nächsten Schritt wird geprüft, ob &xfree86; die Grafik-Hardware des Systems verwenden kann. Setzen Sie dazu den folgenden Befehl ab: &prompt.root; XFree86 -xf86config XF86Config.new Wenn jetzt ein graues Raster und der X-Mauszeiger erscheinen, war die Konfiguration erfolgreich. Beenden Sie den Test indem Sie Ctrl Alt Backspace drücken. Wenn die Maus nicht funktioniert, überprüfen Sie, ob die Maus konfiguriert wurde. Die Mauskonfiguration wird in beschrieben. &xfree86; 4 anpassen Als Nächstes passen Sie XF86Config.new an. Öffnen Sie die Datei in einem Editor, wie &man.emacs.1; oder &man.ee.1; und fügen Sie die Synchronisationsfrequenzen des Monitors ein. Die Frequenzen werden im Abschnitt "Monitor" eingetragen: Section "Monitor" Identifier "Monitor0" VendorName "Monitor Vendor" ModelName "Monitor Model" HorizSync 30-107 VertRefresh 48-120 EndSection Unter Umständen fehlen die Schlüsselwörter HorizSync und VertRefresh, die Sie dann nachtragen müssen. Geben Sie, wie im Beispiel gezeigt, die horizontale Synchronisationsfrequenz hinter Horizsync und die vertikale Synchronisationsfrequenz hinter VertRefresh an. X unterstützt die Energiesparfunktionen (DPMS, Energy Star) Ihres Monitors. Mit &man.xset.1; können Sie Zeitschranken für die DPMS-Modi standby, suspend, off vorgeben, oder diese zwingend aktivieren. Die DPMS-Funktionen können Sie mit der nachstehenden Zeile im "Monitor"-Abschnitt aktivieren: Option "DPMS" XF86Config Die gewünschte Auflösung und Farbtiefe stellen Sie im Abschnitt "Screen" ein: Section "Screen" Identifier "Screen0" Device "Card0" Monitor "Monitor0" DefaultDepth 24 SubSection "Display" Depth 24 Modes "1024x768" EndSubSection EndSection Mit DefaultDepth wird die Farbtiefe des X-Servers vorgegeben. Mit der Option -bpp von &man.XFree86.1; lässt sich die vorgegebene Farbtiefe überschreiben. Modes gibt die Auflösung für die angegebene Farbtiefe an. Die Farbtiefe im Beispiel beträgt 24 Bits pro Pixel, die zugehörige Auflösung ist 1024x768 Pixel. Beachten Sie, dass in der Voreinstellung nur Standard-VESA-Modi der Grafikkarte angegeben werden können. Sichern Sie die Konfigurationsdatei und testen Sie sie wie oben beschrieben. Installieren Sie dann die Datei an einen Ort, an dem &man.XFree86.1; sie findet (typischerweise /etc/X11/XF86Config oder /usr/X11R6/etc/X11/XF86Config): &prompt.root; cp XF86Config.new /etc/X11/XF86Config Damit ist die Konfiguration beendet. Wenn Sie &xfree86; 4.X mit &man.startx.1; starten wollen, müssen Sie noch den Port x11/wrapper installieren. Sie können &xfree86; 4.X aber auch mit &man.xdm.1; starten. &xfree86; 4.X kann auch im Grafikmodus mit &man.xf86cfg.1; konfiguriert werden. Mit dem interaktiven Werkzeug können Treiber ausgewählt und Einstellungen vorgenommen werden. Das Programm kann auch auf der Konsole benutzt werden, starten Sie es einfach mit xf86cfg -textmode. Weitere Informationen erhalten Sie in der Hilfeseite &man.xf86cfg.1;. Spezielle Konfigurationen Konfiguration des &intel; i810 Graphics Chipsets Intel i810 Chipset Der &intel; i810 Chipset benötigt den Treiber agpgart, die AGP-Schnittstelle von &xfree86;. Der Treiber &man.agp.4; befindet sich seit 4.8-RELEASE und 5.0-RELEASE in der Vorgabekonfiguration GENERIC. Wenn Sie eine frühere FreeBSD-Version benutzen müssen Sie Ihre Kernelkonfiguration um die nachstehende Zeile erweitern: device agp Anschließend müssen Sie einen neuen Kernel bauen. Sie können beim Systemstart das Modul agp.ko auch mit dem &man.loader.8; aktivieren. Fügen Sie dazu einfach die nachstehende Zeile in /boot/loader.conf ein: agp_load="YES" Wenn Sie FreeBSD 4.X oder eine frühere Version benutzen, müssen Sie noch die Gerätedateien im Verzeichnis /dev erstellen: &prompt.root; cd /dev &prompt.root; sh MAKEDEV agpgart Wenn Sie FreeBSD 5.X oder eine neuere Version verwenden, werden die Gerätedateien automatisch von &man.devfs.5; angelegt. Lassen Sie dann diesen Schritt aus. Ab jetzt kann die Hardware wie jede andere Grafikkarte auch konfiguriert werden. Der Treiber &man.agp.4; kann nicht nachträglich mit &man.kldload.8; in einen laufenden Kernel geladen werden. Er muss entweder fest im Kernel eingebunden sein oder beim Systemstart über /boot/loader.conf geladen werden. Ab &xfree86; 4.1.0 kann es sein, dass Sie Meldungen über unresolved symbols wie fbPictureInit erhalten. Fügen Sie in diesem Fall die nachstehende Zeile hinter Driver "i810" in der &xfree86;-Konfigurationsdatei ein: Option "NoDDC" Murray Stokely Beigetragen von Schriftarten in &xfree86; benutzen Type 1 Schriftarten Die Schriftarten, die mit &xfree86; geliefert werden, eignen sich ganz und gar nicht für Desktop-Publishing-Anwendungen. Große Schriftarten zeigen bei Präsentationen deutliche Treppenstufen und die kleinen Schriftarten in &netscape; sind fast unleserlich. Es gibt allerdings mehrere hochwertige Type 1 Schriftarten (&postscript;), die mit &xfree86; (Version 3.X oder 4.X) benutzt werden können. Beispielsweise enthalten die URW-Schriftarten (x11-fonts/urwfonts) hochwertige Versionen gängiger Type 1 Schriftarten (zum Beispiel Times Roman, Helvetica, Palatino). Die Sammlung Freefonts (x11-fonts/freefonts) enthält noch mehr Schriftarten, doch sind diese für den Einsatz in Grafik-Programmen wie The Gimp gedacht. Es fehlen auch einige Schriftarten, so dass sich die Sammlung nicht für den alltäglichen Gebrauch eignet. Weiterhin kann &xfree86; leicht so konfiguriert werden, dass es &truetype;-Schriftarten verwendet (dies wird später im Abschnitt &truetype; Schriftarten beschrieben). Die Type 1 Schriftarten lassen sich aus der Ports-Sammlung wie folgt installieren: &prompt.root; cd /usr/ports/x11-fonts/urwfonts &prompt.root; make install clean Analog lassen sich Freefont und andere Sammlungen installieren. Die neuen Schriftarten müssen dem X-Server in der Datei XF86Config bekannt gegeben werden. In der Version 3 von &xfree86; befindet diese Datei in /etc, in Version 4 befindet sich die Datei im Verzeichnis /etc/X11/. Fügen Sie die folgende Zeile hinzu: FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/URW/" Sie können aber auch in der X-Sitzung das folgende Kommando absetzen: &prompt.user; xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/URW &prompt.user; xset fp rehash Dann kennt der X-Server die neuen Schriftarten nur bis zum Ende der Sitzung. Wenn die Änderung dauerhaft sein soll, müssen Sie die Kommandos in ~/.xinitrc eintragen, wenn Sie X mit startx starten, oder in ~/.xsession, wenn Sie XDM benutzen. Sie können die Schriftarten auch in die neue Datei XftConfig, die im Abschnitt Anti-aliasing beschrieben wird, eintragen. &truetype;-Schriftarten TrueType-Schriftarten Schriftarten TrueType &xfree86; 4.X kann &truetype;-Schriftarten mithilfe von zwei Modulen darstellen. Im folgenden Beispiel wird das Freetype-Modul benutzt, da es besser mit anderen Werkzeugen, die &truetype;-Schriftarten darstellen, übereinstimmt. Das Freetype-Modul aktivieren Sie im Abschnitt "Module" von /etc/X11/XF86Config durch Einfügen der Zeile: Load "freetype" &xfree86; 3.3.X benötigt einen gesonderten &truetype;-Schriftserver. Üblicherweise wird dafür Xfstt verwendet, den Sie aus dem Port x11-servers/Xfstt installieren können. Erstellen Sie ein Verzeichnis für die &truetype;-Schriftarten (z.B. /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType) und kopieren Sie alle Schriftarten dorthin. Die Schriftarten müssen im &unix;/DOS/&windows;-Format liegen, Schriftarten von einem &macintosh; können Sie nicht direkt übernehmen. Die Schriftarten müssen noch in der Datei fonts.dir katalogisiert werden. Den Katalog können Sie mit ttmkfdir aus dem Port x11-fonts/ttmkfdir erzeugen: &prompt.root; cd /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType &prompt.root; ttmkfdir > fonts.dir Geben Sie dem System das &truetype;-Verzeichnis, wie im Abschnitt Type 1 Schriftarten beschrieben, bekannt: &prompt.user; xset fp+ /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TrueType &prompt.user; xset fp rehash Oder fügen Sie eine -Zeile in XF86Config hinzu. Das war's. Jetzt sollten &netscape;, Gimp, &staroffice; und alle anderen X-Anwendungen die &truetype;-Schriftarten benutzen. Extrem kleine Schriftarten (Webseiten, die mit hoher Auflösung betrachtet werden) und sehr große Schriftarten (in &staroffice;) sollten jetzt viel besser aussehen. Joe Marcus Clarke Aktualisiert von Anti-aliasing Anti-aliasing Schriftarten Anti-aliasing &xfree86; beherrscht das Anti-aliasing-Verfahren seit der Version 4.0.2. Die Konfiguration der Schriftarten war vor &xfree86; 4.3.0 ziemlich schwierig. Ab der Version 4.3.0 stehen alle Schriftarten in /usr/X11R6/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ automatisch für das Anti-aliasing-Verfahren mit Anwendungen, die Xft unterstützen, zur Verfügung. Es gibt schon viele Anwendungen, die Xft unterstützen, zum Beispiel: Qt 2.3 und höhere Versionen (das KDE-Toolkit), Gtk+ 2.0 und höhere Versionen (das GNOME-Toolkit) sowie Mozilla 1.2 und höhere Versionen. In der Datei /usr/X11R6/etc/fonts/local.conf werden die Schriftarten, die mit dem Anti-aliasing-Verfahren benutzt werden sollen und die Eigenschaften des Verfahrens festgelegt. In diesem Abschnitt wird nur die grundlegende Konfiguration von Xft beschrieben. Weitere Details entnehmen Sie bitte der Hilfeseite &man.fonts-conf.5;. XML Die Datei local.conf ist ein XML-Dokument. Achten Sie beim Editieren der Datei daher auf die richtige Groß- und Kleinschreibung und darauf, dass alle Tags geschlossen sind. Die Datei beginnt mit der üblichen XML-Deklaration gefolgt von einer DOCTYPE-Definition und dem <fontconfig>-Tag: <?xml version="1.0"?> <!DOCTYPE fontconfig SYSTEM "fonts.dtd"> <fontconfig> Wie vorher erwähnt, stehen schon alle Schriftarten in /usr/X11R6/lib/X11/fonts/ und ~/.fonts/ für Anwendungen, die Xft unterstützen, zur Verfügung. Wenn Sie ein Verzeichnis außerhalb dieser beiden Bäume benutzen wollen, fügen Sie eine Zeile wie die nachstehende zu /usr/X11R6/etc/fonts/local.conf hinzu: <dir>/path/to/my/fonts</dir> Wenn Sie neue Schriftarten hinzugefügt haben, müssen Sie den Schriftarten-Cache neu aufbauen: &prompt.root; fc-cache -f Das Anti-aliasing-Verfahren zeichnet Ränder leicht unscharf, dadurch werden kleine Schriften besser lesbar und der Treppenstufen-Effekt bei wird großen Schriften vermieden. Auf normale Schriftgrößen sollte das Verfahren aber nicht angewendet werden, da dies die Augen zu sehr anstrengt. Um kleinere Schriftgrößen als 14 Punkt von dem Verfahren auszunehmen, fügen Sie in local.conf die nachstehenden Zeilen ein: <match target="font"> <test name="size" compare="less"> <double>14</double> </test> <edit name="antialias" mode="assign"> <bool>false</bool> </edit> </match> Schriftarten Abstände Das Anti-aliasing-Verfahren kann die Abstände einiger Fixschriften falsch darstellen, dies fällt besonders unter KDE auf. Sie können das Problem umgehen, indem Sie die Abstände dieser Schriften auf den Wert 100 festsetzen. Fügen Sie die nachstehenden Zeilen hinzu: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>fixed</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match> <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>console</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>mono</string> </edit> </match> Damit werden die Namen der gebräuchlichen Fixschriften auf "mono" abgebildet. Für diese Schriften setzen Sie dann den Abstand fest: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>mono</string> </test> <edit name="spacing" mode="assign"> <int>100</int> </edit> </match> Bestimmte Schriftarten, wie Helvetica, können Probleme mit dem Anti-Aliasing-Verfahren verursachen. In der Regel erscheinen diese Schriftarten dann vertikal halbiert. Im schlimmsten Fall stürzen Anwendungen, wie Mozilla, als Folge davon ab. Sie vermeiden dies, indem Sie betroffene Schriftarten in local.conf von dem Verfahren ausnehmen: <match target="pattern" name="family"> <test qual="any" name="family"> <string>Helvetica</string> </test> <edit name="family" mode="assign"> <string>sans-serif</string> </edit> </match> Wenn Sie local.conf editiert haben, stellen Sie bitte sicher, dass die Datei mit dem Tag </fontconfig> endet. Ist das nicht der Fall, werden die Änderungen nicht berücksichtigt. Die mit &xfree86; gelieferten Schriftarten eignen sich nicht besonders für das Anti-Aliasing-Verfahren. Der Port x11-fonts/bitstream-vera enthält viel besser geeignete Schriftarten. Wenn sie noch nicht existiert, legt der Port die Datei /usr/X11R6/etc/fonts/local.conf an. Ansonsten erzeugt der Port die Datei /usr/X11R6/etc/fonts/local.conf-vera, deren Inhalt Sie in /usr/X11R6/etc/fonts/local.conf aufnehmen müssen. Danach werden die &xfree86;-Schriftarten Serif, Sans Serif und Monospaced durch die entsprechenden Bitstream-Schriftarten ersetzt. Benutzer können eigene Einstellungen in der Datei ~/.fonts.conf vornehmen. Achten Sie auch hier auf die richtige XML-Syntax. LCD Schriftarten auf einem LCD Mit einem LCD können Sie sub-pixel sampling anstelle von Anti-aliasing einsetzen. Dieses Verfahren behandelt die horizontal getrennten Rot-, Grün- und Blau-Komponenten eines Pixels gesondert und verbessert damit (teilweise sehr wirksam) die horizontale Auflösung. Die nachstehende Zeile in local.conf aktiviert diese Funktion: <match target="font"> <test qual="all" name="rgba"> <const>unknown</const> </test> <edit name="rgba" mode="assign"> <const>rgb</const> </edit> </match> Abhängig von der Organisation Ihres Bildschirms müssen Sie anstelle von verwenden. Experimentieren Sie und schauen Sie, was besser aussieht. Mozilla Web-Browser Mozilla Mozilla Der nächste Start des X-Servers aktiviert das Anti-aliasing-Verfahren. Beachten Sie, dass die Anwendungen dieses Verfahren auch benutzen müssen. Zurzeit wird das Verfahren von Qt und damit von KDE benutzt (Details finden Sie in ). Gtk+ und GNOME können das Verfahren mit dem Font-capplet benutzen (Details entnehmen Sie bitte ). Ab der Version 1.2 benutzt Mozilla automatisch das Anti-Aliasing Verfahren. Dies können Sie verhindern, wenn Sie beim Übersetzen von Mozilla die Option -DWITHOUT_XFT angeben. Seth Kingsley Beigetragen von Der X-Display-Manager Einführung X-Display-Manager Der X-Display-Manager (XDM), eine optionale Komponente des X-Window-Systems, verwaltet Sitzungen. Er kann mit vielen Komponenten, wie minimal ausgestatteten X-Terminals, Arbeitsplatz-Rechnern und leistungsfähigen Netzwerkservern, nutzbringend eingesetzt werden. Da das X-Window-System netzwerktransparent ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, X-Clients und X-Server auf unterschiedlichen Rechnern im Netz laufen zu lassen. XDM stellt eine grafische Anmeldemaske zur Verfügung, in der Sie den Rechner, auf dem eine Sitzung laufen soll, auswählen können und in der Sie die nötigen Autorisierungs-Informationen, wie Benutzername und Passwort, eingeben können. Die Funktion des X-Display-Managers läßt sich mit der von &man.getty.8; (siehe ) vergleichen. Er meldet den Benutzer am ausgesuchten System an, startet ein Programm (meist einen Window-Manager) und wartet darauf, dass dieses Programm beendet wird, das heißt der Benutzer die Sitzung beendet hat. Nachdem die Sitzung beendet ist, zeigt XDM den grafischen Anmeldebildschirm für den nächsten Benutzer an. XDM einrichten Der XDM-Dæmon befindet sich in /usr/X11R6/bin/xdm und kann jederzeit von root gestartet werden. Er verwaltet dann den X-Bildschirm des lokalen Rechners. XDM läßt sich bequem mit einem Eintrag in /etc/ttys (siehe ) bei jedem Start des Rechners aktivieren. In /etc/ttys sollte schon der nachstehende Eintrag vorhanden sein: ttyv8 "/usr/X11R6/bin/xdm -nodaemon" xterm off secure In der Voreinstellung ist dieser Eintrag nicht aktiv. Um den Eintrag zu aktivieren, ändern Sie den Wert in Feld 5 von off zu on und starten Sie &man.init.8; entsprechend der Anleitung in neu. Das erste Feld gibt den Namen des Terminals an, auf dem das Programm läuft. Im Beispiel wird ttyv8 verwendet, das heißt XDM läuft auf dem neunten virtuellen Terminal. XDM konfigurieren Das Verhalten und Aussehen von XDM steuern Sie mit Konfigurationsdateien, die im Verzeichnis /usr/X11R6/lib/X11/xdm stehen. Üblicherweise finden Sie dort die folgenden Dateien vor: Datei Beschreibung Xaccess Regelsatz, der zur Autorisierung von Clients benutzt wird. Xresources Vorgabewerte für X-Ressourcen. Xservers Liste mit lokalen und entfernten Bildschirmen, die verwaltet werden. Xsession Vorgabe für das Startskript der Sitzung. Xsetup_* Skript, das dazu dient, Anwendungen vor der Anmeldung zu starten. xdm-config Konfiguration für alle auf der Maschine verwalteten Bildschirme. xdm-errors Fehlermeldungen des Servers. xdm-pid Die Prozess-ID des gerade laufenden XDM-Prozesses. Im Verzeichnis /usr/X11R6/lib/X11/xdm befinden sich auch noch Skripten und Programme, die zum Einrichten der XDM-Oberfläche dienen. Der Zweck dieser Dateien und der Umgang mit ihnen wird in der Hilfeseite &man.xdm.1; erklärt. Wir gehen im Folgenden nur kurz auf ein paar der Dateien ein. Die vorgegebene Einstellung zeigt ein rechteckiges Anmeldefenster, in dem der Rechnername in großer Schrift steht. Darunter befinden sich die Eingabeaufforderungen Login: und Password:. Mit dieser Maske können Sie anfangen, wenn Sie das Erscheinungsbild von XDM verändern wollen. Xaccess Verbindungen zu XDM werden mit dem X Display Manager Connection Protocol (XDMCP) hergestellt. XDMCP-Verbindungen von entfernten Maschinen werden über den Regelsatz in Xaccess kontrolliert. In der Vorgabe sind alle Verbindungen erlaubt, doch muss auch xdm-config geändert werden, damit XDM Verbindungen entfernter Maschinen annimmt. Xresources In dieser Datei kann das Erscheinungsbild der Bildschirmauswahl und der Anmeldemasken festgelegt werden. Das Format entspricht den Dateien im Verzeichnis app-defaults, die in der &xfree86;-Dokumentation beschrieben sind. Xservers Diese Datei enthält eine Liste entfernter Maschinen, die in der Bildschirmauswahl angeboten werden. Xsession Dieses Skript wird vom XDM aufgerufen, nachdem sich ein Benutzer erfolgreich angemeldet hat. Üblicherweise besitzt jeder Benutzer eine angepasste Version dieses Skripts in ~/.xsession, das dann anstelle von Xsession ausgeführt wird. Xsetup_* Diese Skripten werden automatisch ausgeführt bevor die Bildschirmauswahl oder die Anmeldemasken angezeigt werden. Für jeden lokalen Bildschirm gibt es ein Skript, dessen Namen aus Xsetup_ gefolgt von der Bildschirmnummer gebildet wird (zum Beispiel Xsetup_0). Normalerweise werden damit ein oder zwei Programme, wie xconsole, im Hintergrund gestartet. xdm-config Diese Datei enthält Einstellungen, die für jeden verwalteten Bildschirm zutreffen. Das Format entspricht dem der Dateien aus app-defaults. xdm-errors Die Ausgaben jedes X-Servers, den XDM versucht zu starten, werden in dieser Datei gesammelt. Wenn ein von XDM verwalteter Bildschirm aus unbekannten Gründen hängen bleibt, sollten Sie in dieser Datei nach Fehlermeldungen suchen. Für jede Sitzung werden die Meldungen auch in die Datei ~/.xsession-errors des Benutzers geschrieben. Einrichten eines Bildschirm-Servers auf dem Netzwerk Damit sich Clients mit dem Bildschirm-Server verbinden können, muss der Zugriffsregelsatz editiert werden und der Listener aktiviert werden. Die Vorgabewerte sind sehr restriktiv eingestellt. Damit XDM - Verbindungen annimmt, entfernen Sie einen Kommentar in - xdm-config: + Verbindungen annimmt, kommentieren Sie eine Zeile in der + xdm-config Datei aus: ! SECURITY: do not listen for XDMCP or Chooser requests ! Comment out this line if you want to manage X terminals with xdm DisplayManager.requestPort: 0 Starten Sie danach XDM neu. Beachten Sie, dass Kommentare in den Ressourcen-Konfigurationsdateien mit einem ! anstelle des sonst üblichen Zeichens # beginnen. Wenn Sie strengere Zugriffskontrollen einrichten wollen, sehen Sie sich die Beispiele in Xaccess und die Hilfeseite &man.xdm.1; an. XDM ersetzen Es gibt mehrere Anwendungen, die XDM ersetzen können, zum Beispiel KDM, der Teil von KDE ist und später in diesem Kapitel besprochen wird. KDM ist ansprechender gestaltet und bietet neben einigen Schnörkeln die Möglichkeit, den zu verwendenden Window-Manager bei der Anmeldung auszuwählen. Valentino Vaschetto Beigetragen von Grafische Oberflächen Dieser Abschnitt beschreibt verschiedene grafische Oberflächen, die es für X unter FreeBSD gibt. Eine Oberfläche (desktop environment) kann alles von einem einfachen Window-Manager bis hin zu kompletten Anwendungen wie KDE oder GNOME sein. GNOME Über GNOME GNOME GNOME ist eine benutzerfreundliche Oberfläche, mit der Rechner leicht benutzt und konfiguriert werden können. GNOME besitzt eine Leiste, mit der Anwendungen gestartet werden und die Statusinformationen anzeigen kann. Programme und Daten können auf der Oberfläche abgelegt werden und Standardwerkzeuge stehen zur Verfügung. Es gibt Konventionen, die es Anwendungen leicht machen, zusammenzuarbeiten und ein konsistentes Erscheinungsbild garantieren. Benutzer anderer Betriebssysteme oder anderer Arbeitsumgebungen sollten mit der leistungsfähigen grafischen Oberfläche von GNOME sehr gut zurechtkommen. Auf der Webseite FreeBSD GNOME Project finden Sie weitere Informationen über GNOME auf FreeBSD. GNOME installieren Am einfachsten installieren Sie GNOME während der Installation des FreeBSD-Systems wie in beschrieben. Es ist aber ebenfalls leicht möglich, GNOME als Paket oder über die Ports-Sammlung zu installieren. Wenn Sie das GNOME-Paket über das Netz installieren wollen, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab: &prompt.root; pkg_add -r gnome2 Wenn Sie den Quellcode von GNOME übersetzen wollen, benutzen Sie die Ports-Sammlung: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/gnome2 &prompt.root; make install clean Nachdem GNOME installiert ist, muss der X-Server GNOME anstelle eines Window-Managers starten. Wenn Sie bereits eine angepasste .xinitrc besitzen, ersetzen Sie dort den Start des Window-Managers durch /usr/X11R6/bin/gnome-session. Wenn .xinitrc nicht gesondert angepasst wurde, reicht es, den nachstehenden Befehl abzusetzen: &prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/gnome-session" > ~/.xinitrc Rufen Sie dann startx auf, um die GNOME Oberfläche zu starten. Wenn Sie einen Display-Manager wie XDM verwenden, müssen Sie anders vorgehen. Legen Sie eine ausführbare .xsession an, die das Kommando zum Start von GNOME enthält. Ersetzen Sie dazu den Start des Window-Managers durch /usr/X11R6/bin/gnome-session: &prompt.user; echo "#!/bin/sh" > ~/.xsession &prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/gnome-session" >> ~/.xsession &prompt.user; chmod +x ~/.xsession Sie können auch den Display-Manager so konfigurieren, dass der Window-Manager beim Anmelden ausgesucht werden kann. Im Abschnitt Details zu KDE wird das für kdm, den Display-Manager von KDE erklärt. Anti-aliasing-Verfahren mit GNOME GNOME Anti-Aliasing-Verfahren Ab der Version 4.0.2 beherrscht &xfree86; mit der RENDER-Erweiterung das Anti-Aliasing-Verfahren. Gtk+ 2.0 und spätere Versionen (das GNOME-Toolkit) kann dieses Verfahren benutzen. Die Konfiguration des Verfahrens ist in beschrieben. Aktivieren Sie Anti-Aliasing im Menü Applications Desktop Preferences Font . Dort wählen Sie dann eine der Möglichkeiten Best shapes, Best contrast oder Subpixel smoothing (LCDs). Für Gtk+-Anwendungen, die nicht Teil von GNOME sind, setzen Sie die Umgebungsvariable GDK_USE_XFT vor dem Start der Anwendung auf den Wert 1. KDE Über KDE KDE KDE ist eine moderne, leicht zu benutzende Oberfläche, die unter anderem Folgendes bietet: eine schöne und moderne Oberfläche, eine Oberfläche, die völlig netzwerktransparent ist, ein integriertes Hilfesystem, das bequem und konsistent Hilfestellungen bezüglich der Bedienung der KDE-Oberfläche und ihrer Anwendungen gibt, ein konstantes Erscheinungsbild (look and feel) aller KDE-Anwendungen, einheitliche Menüs, Werkzeugleisten, Tastenkombinationen und Farbschemata, Internationalisierung: KDE ist in mehr als 40 Sprachen erhältlich, durch Dialoge gesteuerte zentrale Konfiguration der Oberfläche, viele nützliche KDE-Anwendungen. In KDE ist ein Office-Paket integriert, das die KParts-Technik benutzt. Das Paket enthält neben anderem eine Tabellenkalkulation, ein Präsentationsprogramm, einen Terminkalender und einen News-Client. Ein Webbrowser mit Namen Konqueror, der sich mit anderen Webbrowsern von &unix; Systemen messen kann, ist ebenfalls Bestandteil von KDE. Weitere Informationen über KDE erhalten Sie auf den KDE-Webseiten. Auf der Webseite FreeBSD-KDE team finden Sie weitere FreeBSD-spezifische Informationen über KDE. KDE installieren Am einfachsten installieren Sie KDE, wie jede andere grafische Oberfläche auch, während der Installation des FreeBSD-Systems wie in beschrieben. Die Anwendung kann natürlich auch als Paket oder über die Ports-Sammlung installiert werden. Um KDE über das Netz zu installieren, setzen Sie den nachstehenden Befehl ab: &prompt.root; pkg_add -r kde &man.pkg.add.1; installiert automatisch die neuste Version einer Anwendung. Benutzen Sie die Ports-Sammlung, wenn Sie den Quellcode von KDE übersetzen wollen: &prompt.root; cd /usr/ports/x11/kde3 &prompt.root; make install clean Nachdem KDE installiert ist, muss der X-Server KDE anstelle eines Window-Managers starten. Legen Sie dazu die Datei .xinitrc an: &prompt.user; echo "exec startkde" > ~/.xinitrc Wenn das X-Window-System danach mit startx gestartet wird, erscheint die KDE-Oberfläche. Wird ein Display-Manager wie xdm benutzt, muss .xsession angepasst werden. Eine Anleitung für kdm folgt gleich in diesem Kapitel. Details zu KDE Wenn KDE erst einmal installiert ist, erschließen sich die meisten Sachen durch das Hilfesystem oder durch Ausprobieren. Benutzer von Windows oder &macos; werden sich sehr schnell zurecht finden. Die beste Referenz für KDE ist die Online-Dokumentation. KDE besitzt einen eigenen Webbrowser, sehr viele nützliche Anwendungen und ausführliche Dokumentation. Der Rest dieses Abschnitts beschäftigt sich daher mit Dingen, die schlecht durch einfaches Ausprobieren erlernbar sind. Der KDE-Display-Manager KDE Display-Manager Der Administrator eines Mehrbenutzersystems will den Benutzern vielleicht eine grafische Anmeldung wie mit xdm ermöglichen. KDE besitzt einen eigenen Display-Manager, der schöner aussieht und auch über mehr Optionen verfügt. Insbesondere können sich die Benutzer die Oberfläche für die Sitzung (beispielsweise KDE oder GNOME) aussuchen. Starten Sie das KDE Kontrollzentrum, kcontrol, als root. Lassen Sie bitte nicht die gesamte X-Umgebung unter root laufen, dies ist sehr unsicher. Öffnen Sie stattdessen als normaler Benutzer ein Terminalfenster (zum Beispiel einen xterm oder die konsole von KDE) und wechseln Sie darin mit su zu root (dazu muss der Benutzer der Gruppe wheel angehören). Rufen Sie dann kcontrol auf, um das Kontrollzentrum zu starten. Klicken Sie auf das Icon System und dann auf Login manager. Auf der rechten Seite befinden sich verschiedene Optionen, die alle ausführlich im KDE-Handbuch beschrieben werden. Klicken Sie auf sessions und dann auf New type. Jetzt können Sie Namen für Window-Manager oder grafische Oberflächen eingeben. Die Namen müssen nicht mit den zu startenden Programmen übereinstimmen, so dass Sie KDE anstelle von startkde oder GNOME anstelle von gnome-session eingeben können. Legen Sie bitte auch eine Sitzung mit dem Namen failsafe an. Sehen Sie sich auch die anderen Menüs an. Wenn Sie fertig sind, klicken Sie Apply und beenden Sie das Kontrollzentrum. Damit kdm mit den vergebenen Namen (KDE, GNOME) etwas anfangen kann, editieren Sie die Dateien, die von xdm benutzt werden. Ab KDE 2.2 benutzt kdm eigene Konfigurationsdateien. Schauen Sie die Einzelheiten bitte in der KDE 2.2-Dokumentation nach. Wechseln Sie in einem Terminalfenster zu root und editieren Sie die Datei /usr/X11R6/lib/X11/xdm/Xsession. Ungefähr in der Mitte Datei finden Sie einen Abschnitt wie den folgenden: case $# in 1) case $1 in failsafe) exec xterm -geometry 80x24-0-0 ;; esac esac Für die vergebenen Namen müssen nun einige Zeilen hinzugefügt werden. Wenn Sie KDE und GNOME verwendet haben, sollte der Abschnitt wie folgt aussehen: case $# in 1) case $1 in kde) exec /usr/local/bin/startkde ;; GNOME) exec /usr/X11R6/bin/gnome-session ;; failsafe) exec xterm -geometry 80x24-0-0 ;; esac esac Wenn Sie den KDE-Hintergrund schon während der Anmeldung benutzen wollen, fügen Sie die nachstehende Zeile in /usr/X11R6/lib/X11/xdm/Xsetup_0 ein: /usr/local/bin/kdmdesktop Damit kdm beim nächsten Systemstart gestartet wird, muss ein entsprechender Eintrag in /etc/ttys vorhanden sein. Folgen Sie dazu den Anweisungen aus dem Anschnitt über xdm und ersetzen Sie alle Bezüge auf /usr/X11R6/bin/xdm durch /usr/local/bin/kdm. Anti-aliasing-Verfahren mit KDE KDE Anti-Aliasing-Verfahren Ab der Version 4.0.2 beherrscht &xfree86; durch die RENDER-Erweiterung das Anti-aliasing-Verfahren. Die Erweiterung wird ab der Version 2.3 von Qt, dem KDE-Toolkit, benutzt. In wird beschrieben wie das Anti-aliasing-Verfahren eingerichtet wird. Im KDE-Menü wählen Sie Preferences Look and Feel Fonts . Klicken Sie dann in das Kontrollkästchen Use Anti-Aliasing for Fonts and Icons. Für nicht zu KDE gehörende Qt-Anwendungen muss die Umgebungsvariable QT_XFT vor dem Start der Anwendung auf true gesetzt werden. XFce Über XFce XFce ist eine grafische Oberfläche, die auf den GTK-Bibliotheken, die auch von GNOME benutzt werden, beruht. Die Oberfläche ist allerdings weniger aufwändig und für diejenigen gedacht, die eine schlichte und effiziente Oberfläche wollen, die dennoch einfach zu benutzen und zu konfigurieren ist. Die Oberfläche sieht ähnlich wie CDE aus, das in kommerziellen &unix; Systemen verwendet wird. Einige Merkmale von XFce sind: eine schlichte einfach zu benutzende Oberfläche, vollständig mit Mausoperationen konfigurierbar, Unterstützung von drag and drop, ähnliche Hauptleiste wie CDE, die Menüs enthält und über die Anwendungen gestartet werden können, integrierter Window-Manager, Datei-Manager und Sound-Manager, GNOME-compliance-Modul, mit Themes anpassbar (da GTK benutzt wird), schnell, leicht und effizient: ideal für ältere oder langsamere Maschinen oder Maschinen mit wenig Speicher. Weitere Information über XFce erhalten Sie auf der XFce-Webseite. XFce installieren Das XFce-Paket installieren Sie mit dem nachstehenden Kommando: &prompt.root; pkg_add -r xfce4 Mit der Ports-Sammlung können Sie auch den Quellcode übersetzen: &prompt.root; cd /usr/ports/x11-wm/xfce4 &prompt.root; make install clean Damit beim nächsten Start des X-Servers XFce benutzt wird, setzen Sie das folgende Kommando ab: &prompt.user; echo "/usr/X11R6/bin/startxfce" > ~/.xinitrc Wenn Sie einen Display-Manager benutzen, erstellen Sie die Datei .xsession, wie im GNOME Abschnitt beschrieben. Verwenden Sie jetzt allerdings das Kommando /usr/X11R6/bin/startxfce. Sie können auch den Display-Manager wie im kdm Abschnitt beschrieben, so konfigurieren, dass die Oberfläche für die Sitzung ausgewählt werden kann.